Bindeglied zwischen Bürgern und Soldaten

(Kommentare: 0)

Foto: Ehrung am Rande des Neujahrsempfanges (v.l.): Gregor Wiethaup, Wilfried Hejnal, Hans Dieter Samson, Rolf Kersting, Dr. Alexander Berger, Thomas Kras, Helmut Ransleben, Ingolf Klotzsch, Jürgen Rheker.
Anlässlich des gemeinsamen Neujahrsempfangs der Stadt Ahlen und der Bundeswehr zeichnete Bürgermeister Dr. Alexander Berger acht Bürger aus, die sich um die zivil-militärischen Beziehungen in Ahlen verdient gemacht haben. Der Kommandeur des Landeskommandos NRW, Brigadegeneral Peter Gorgels, vollzog die Übernahme der Patenschaft des Aufklärungsbataillons 7 über die Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanie „Westfalen“.

Aus der Laudatio des Bürgermeisters:

„Einen Bogenschlag über drei Epochen versuchte im Oktober und November die Ausstellung zur Geschichte der Garnisonsstadt Ahlen im Heimatmuseum. Was als Versuch gedacht war, wurde zu einem großen Erfolg. An den Wochenenden besuchten fast 600 Interessierte die Schau, jederzeit standen kompetente Ansprechpartner für improvisierte Führungen zur Verfügung, und auch Sonderführungen fanden großes Interesse.

Für viele Menschen in Ahlen ist heute nicht mehr vorstellbar, wie präsent einst die Soldaten der Westfalenkaserne im Stadtbild waren. Panzer und schwere Fahrzeuge gehörten auf der Ost- und Weststraße zum Stadtbild. Filme, Fotographien, Dokumente und Zeitungsausschnitte holten die Erinnerung daran für etliche Zeitzeugen zurück. Den später Geborenen erlaubten die liebevoll zusammengetragenen Exponate einen erhellenden Blick in die jüngere Geschichte unserer Stadt. Mit der Präsentation „Die Westfalenkaserne im Wandel der Zeit – Ahlen und seine Soldaten“ haben die Verantwortlichen des Heimatmuseums in Kooperation mit privatem bürgerschaftlichen Engagement ein großes Ziel erreicht: Interesse am Haus zu wecken, indem sich Menschen in den zeitgeschichtlichen Exponaten selber gut wiederfinden können.

Mein Dank hierfür gilt Fachbereichsleiter Christoph Wessels sowie seinen Kolleginnen Gabriele Moser-Olthoff und Petra Schäfer. Ich bin mir sicher, das Museumsteam hat auch in diesem Jahr wieder spannende Pläne für die eine oder andere sehenswerte Ausstellung. Ebenso darf ich nicht vergessen, unseren ehrenamtlichen Stadtchronisten Jürgen Rheker zu erwähnen. Lieber Herr Rheker, bitte kommen Sie zu mir auf die Bühne! Mit Rat und Tat waren Sie einer der wichtigen Helfer beim Zustandekommen der Ausstellung.  Auch wenn Sie schon seit einigen Jahren den verdienten Ruhestand genießen dürfen, so sind Sie stets mit Energie und Dampf dabei, wenn die Stadt Sie ruft. Das galt für diese Ausstellung im Besonderen, aber auch bei vielen anderen stadthistorischen Projekten sind Sie uns Ratgeber und Unterstützer.

Meine Damen und Herren, es war dem ungewöhnlich starken Einsatz der Interessengemeinschaft Ahlener Panzergrenadiere zu verdanken, dass wir die Sonderausstellung über die Geschichte der größten militärischen Liegenschaft im Kreis Warendorf der Öffentlichkeit präsentierten konnten. Auf die Bühne bitten darf ich Helmut Ransleben, Ingolf Klotsch und Thomas Kras. Sie, meine Herren, haben sich nicht nur als Bewahrer der Garnisonshistorie hervorgetan. Sie bilden heute einen wesentlichen Teil der starken Traditionsverbindung zwischen Stadt und Bundeswehr. Ebenso versteht sich der Freundeskreis Ahlener Soldaten als Bindeglied zwischen den Soldaten und der Bevölkerung am Standort. Auszeichnen möchte ich seinen Vorsitzenden Hans-Dieter Samson und den Ehrenvorsitzenden Rolf Kersting. Meine Herren, kommen Sie bitte zu mir! Die Pflege der deutsch-dänischen Freundschaft ist dem Freundeskreis ein besonderes Anliegen. Die jährliche Gedenkfeier auf den Düppeler Schanzen ist zu einem festen Ritual mit Ahlener Beteiligung geworden. Sie dient – auch mehr als 150 Jahre nach der Schlacht bei Sonderburg -  als wichtiger Beitrag zur Versöhnung über Kriegsgräbern.

Diesem Gedanken verpflichtet fühlt sich schon seit fast 100 Jahren der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, kurz VDK. Im Oktober durfte ich mir einen eigenen Eindruck davon verschaffen, wie der VDK zeitgemäß Jugend- und Erinnerungsarbeit leistet. In der Jugendbegegnungsstätte im belgischen Lommel, dem größten deutschen Soldatenfriedhof mit fast 40.000 Toten aus beiden Weltkriegen, erlebte ich Ahlener Schülerinnen und Schüler, wie sie mit ihren gleichaltrigen Kameraden aus Belgien in sehr ernsthafter und bewegender Weise über Kriegsgefahren in Europa diskutierten. Damit der VDK diese unverzichtbar wichtige Jugendbildungsarbeit auch in Zukunft weiter leisten kann, wird in diesen Tagen die Haus- und Straßensammlung des Volksbundes durchgeführt. Wilfried Hejnal und Gregor Wiethaup sind das Gesicht der Sammlung in Ahlen. Bitte kommen auch sie zu mir nach vorne.

Seit 15 Jahren organisiert in seiner Funktion als VDK-Ortsgeschäftsführer Wilfried Hejnal die Sammlung, um die sich zuvor die Rathausbeschäftigten Peter Hermes und Thomas Schürmeyer verdient gemacht hatten. Als Oberfeldwebel a.D. war für Herrn Hejnal unter anderem die Westfalenkaserne zeitweise berufliche Heimat. Loslassen von ihr konnte und wollte er nie. Der Mitbegründer und Vorsitzende der Ahlener Reservistenkameradschaft geht auch heute noch dort ein und aus. Sie, lieber Herr Hejnal, machen immer wieder darauf aufmerksam, dass die Kriegsgräberpflege mehr ist als „nur“ die Bewahrung von Begräbnisstätten. Sie haben sich das Wort des EU-Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker zu Eigen gemacht: „Wer an Europa zweifelt, der sollte Soldatenfriedhöfe besuchen.“
Ihre Tätigkeit im und für den VDK ist aktive Friedensarbeit!

Ein gewisses Eigenleben führt der VDK im Ortsteil Vorhelm. Seine Bekanntheit und sein Ansehen stellt dort Gregor Wiethaup in den Dienst der guten Sache. Seit jetzt 20 Jahren, davon 16 als Organisator, bringt er auf charmante Art und mit sympathischem Nachdruck die Vorhelmer dazu, ihr Portemonnaie zu öffnen. Der Vorhelmer Anteil am gesamten Sammlungsergebnis in Ahlen ist Jahr für Jahr überdurchschnittlich hoch, und das dürfen Sie sich, lieber Herr Wiethaup, mit Fug und Recht als Ihren persönlichen Verdienst anrechnen lassen.“

Zurück