Leitstelle „Älter werden in Ahlen“ auf Europäischer Konferenz

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Foto: Ulla Woltering (6.v.l.) vertrat Deutschland auf einer EU-Konferenz zur älterwerdenden Gesellschaft
Ungeachtet aller schiefen Töne, die derzeit das Konzert der Europäischen Staaten stören, eint ein Phänomen alle Nationen zwischen Nordkap und Mittelmeer: Das Älterwerden ihrer Gesellschaften. Zwar nimmt es von Land zu Land verschiedene Ausmaße an, ein zentrales Thema der Politik ist es aber in allen Staaten.

Ungeachtet aller schiefen Töne, die derzeit das Konzert der Europäischen Staaten stören, eint ein Phänomen alle Nationen zwischen Nordkap und Mittelmeer: Das Älterwerden ihrer Gesellschaften. Zwar nimmt es von Land zu Land verschiedene Ausmaße an, ein zentrales Thema der Politik ist es aber in allen Staaten.

Dies zeigte nun eine Konferenz von acht EU-Mitgliedsstaaten, die auf Einladung des Bundesfamilienministeriums in Berlin stattfand. Der deutschen Delegation gehörte die Fachbereichsleiterin für Jugend und Soziales der Stadt Ahlen, Ulla Woltering, an. Sie berichtete von Erfahrungen der Leitstelle „Älter werden in Ahlen“.

Die Konferenz zum Thema „Aktives Altern“ beschäftigte sich mit Ergebnissen des EU-weit aufgezeichneten „Activ-Aging-Index“, welcher die Situation der Älteren anhand mehrerer Fragestellungen misst und beschreibt. In vier Kategorien werden die berufliche Beschäftigung, die gesellschaftliche Teilhabe, das selbstständige Leben und die Rahmenbedingungen international erfasst. Deutschland hat aufgrund der geburtenstarken Jahrgänge, den sogenannten „Babyboomern“, eine besondere Situation, die in Art und Ausprägung in der Europäischen Union einmalig ist.

In den Jahren 2020 bis 2030 kommen hier 13 Millionen Menschen in das Rentenalter. „In Ahlen werden zwischen 2015 und 2034, d.h. innerhalb von 19 Jahren 7.044 Personen in die nachfamiliäre oder nachberufliche Phase wechseln“, rechnet Woltering vor. Allein zwischen 2031 und 2034 sind es 5.003 Personen. Aktives Altern erfordere unterstützende Rahmenbedingungen und Gelegenheiten, um sich sinnvoll zu betätigen. „Dabei fällt besonders dem ehrenamtlichen Engagement eine wichtige Rolle zu“, referierte die Sozialplanerin. Auch ein möglicher Hilfs- und Pflegebedarf dieser großen Zielgruppe müsse bedacht werden. Für die Leitstelle „Älter werden in Ahlen“ gehe die Arbeit nicht aus, „wenn wir die Potentiale und Fähigkeiten der Älteren für sie selbst und unsere Gesellschaft nutzbar machen wollen.“

Es sei ihr eine Ehre gewesen, die Bundesrepublik Deutschland auf der Konferenz zu vertretenen, äußerte Ulla Woltering im Anschluss an das multinationale Treffen. „Erwartungsgemäß“ sei die Diskussion sehr interessant und inspirierend gewesen. „Ich konnte mich an verschiedenen Stellen einbringen und so die lokale Ebene vertreten, der insgesamt bei der Bewältigung demographischer Herausforderungen die zentrale Bedeutung zugemessen wird.“ Dass die Konferenz in englischer Sprache abgehalten wurde, habe es ihr nicht unbedingt leichter gemacht. Mit einigen „Kniffs und Tricks“ habe die Sozialexpertin sich jedoch auf die Gespräche gut vorbereiten können, „etwa, indem ich mir die englischsprachigen Unterlagen in den Tagen zuvor laut vorlas und einige wiederkehrende Vokabeln lernte.“

 

Hintergrund:

Laut Definition (opulson, Internet-Wirtschaftslexikon) liegen die Babyboomer-Jahre zwischen 1950 - 1965 (Rente bis 2031). Der Geburtenstärkste Jahrgang in Deutschland war 1964.

Anzahl der Geburten 1950 - 1965 in Ahlen: 12.041. In Ahlen war das Jahr 1966 mit 907 Geburten der geburtenstärkste Jahrgang. Dieser Trend setzt sich in Ahlen noch bis 1969 fort. Anzahl der Geburten 1966 - 1969 in Ahlen: 5.003.

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