Schnelles Internet – Stadt und Telekom starten Glasfaserausbau

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Mit dem ersten Abschnitt zum Ausbau von schnellen Internetanschlüssen im Vorwahlbereich 02382 hat die Telekom am Dienstag begonnen. Der Dienstleister wird in diesem sogenannten Ring über 28 Kilometer Glasfaser verlegen und 88 Multifunktionsgehäuse neu aufstellen oder mit modernster Technik ausstatten. Dadurch werden rund 21.000 Haushalte bis Dezember in die Lage versetzt, über die Vectoring-Technologie schnelles Internet zu bekommen.

Im betreffenden Vorwahlbereich entspricht dies einer Versorgung von etwa 95 Prozent aller Haushalte. Bürgermeister Dr. Alexander Berger, Stadtbaurat Andreas Mentz sowie WFG-Geschäftsführer Jörg Hakenesch und Strukturförderer Lutz Henke stellten die Baumaßnahme gemeinsam mit Telekom-Vertretern am Kabelverzweiger Händelweg vor.

Vectoring ist ein Datenturbo auf dem VDSL-Netz. „Im Vergleich zu einem bisherigen VDSL-Anschluss verdoppelt sich das maximale Tempo beim Herunterladen auf bis zu 100 Megabit pro Sekunde“, erklärt Telekom-Vertriebsmanager Oliver Laserich den Vorteil für die Kunden. Beim Heraufladen vervierfache sich das Tempo sogar auf bis zu 40 MBit/s, was beim Austausch von Dokumenten, Fotos und Videos über das Netz sehr helfe. Das neue Netz werde so leistungsstark sein, dass Telefonieren, Surfen im Internet und Fernsehen gleichzeitig möglich sind. Mit Einführung von Super-Vectoring sei aber nicht das Ende der Möglichkeiten erreicht, blickt Laserich in die Zukunft: „Der nächste Entwicklungsschritt bis Anfang 2018 sieht vor, die möglichen Bandbreiten auf bis zu 250 MBit/s zu steigern.“

Bürgermeister Berger betonte, wie wichtig ihm die optimale Breitbandversorgung in Ahlen ist: „Sie ist nicht nur eine Zukunftstechnologie, sondern auch ein wesentlicher Standortfaktor für unsere Stadt.“ Im Vorfeld seien viele Abstimmungen zwischen Stadt und Telekom gelaufen. Die für beide Seiten intensive Arbeit zahle sich nun für die Internetnutzer im Vorwahlbereich aus: „Ich bin sehr froh, dass die Wünsche der Bevölkerung gut umgesetzt werden“, so Berger. Von dem Breitbandausbau der Telekom könnten übrigens auch die Kunden anderer Anbieter profitieren, wenn dieser entsprechende Kapazitäten bei der Telekom einkauft. Für den Bürgermeister eine wichtige Voraussetzung, denn: „Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft, und das ist gut für die Menschen in Ahlen“.

„Jeder Glasfasermeter ist ein guter Meter“, meint auch Jörg Hakenesch, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Ahlen. Wie der Bürgermeister sieht auch er in Glasfasertechnologie einen „knallharten“ Standortfaktor, zumal heutzutage „alles von links nach rechts und von oben nach unten rauf- und runtergeladen wird.“ Positiv sei, dass mit dem Ausbau auch an die Gewerbegebiete herangegangen werde.

Punktuelle Einschränkungen müssten die Bürgerinnen und Bürger im kommenden halben Jahr wegen der Bauarbeiten in Kauf nehmen, bittet Andreas Mentz um Verständnis. Eine „Oberflächen schonende“ Lösung sei gesucht worden. Lediglich drei Kilometer Kabel werden in offener Bauweise, hingegen 13 im sogenannten Spülbohrverfahren in die Erde gebracht. Für Lutz Henke hat die Telekom mit ihrer 2013 gegebenen Zusage, innerhalb von drei Jahren mit dem Ausbau zu beginnen, eine echte Punktlandung hingelegt. „Bis zu 40.000 Euro Umrüstungskosten pro Multifunktionsgehäuse und der beträchtliche Aufwand bei den Erdarbeiten zeigen, um was für ein Großprojekt es sich für Ahlen handelt“, sagt der städtische Strukturförderer.

„Kunden, die an einem schnellen Anschluss interessiert sind, können sich schon jetzt registrieren lassen“, empfiehlt Claus Voss vom Telekom-Shop in der Weststraße. Dies gelte sowohl für Privatkunden als auch Geschäftskunden, bei denen jedoch aus Gründen der anspruchsvolleren IT-Strukturen eine Beratung am Unternehmensort sinnvoller sei. Mehr Informationen über Verfügbarkeit, Geschwindigkeiten und Tarife gibt es im Netz unter www.telekom.de/breitbandausbau-deutschland oder über die kostenlose Hotline: 0800 330 1000. Persönliche Beratung bietet der Telekom Shop Ahlen, Weststr. 62.

Hintergrund: In drei Schritten zum schnellen Internet.

Erstens: Auf der Strecke zwischen der örtlichen Vermittlungsstelle und dem Multifunktionsgehäuse wird das Kupferkabel durch Glasfaserkabel ersetzt. Glasfaser ist das schnellste Übertragungsmedium. Das hohe Tempo hat allerdings seinen Preis: Das Verlegen von Glasfaser kostet rund 70.000 Euro pro Kilometer.

Zweitens: Die grauen Kästen am Straßenrand werden intelligent. Sie werden mit modernster Technik ausgestattet und zu einer Art Mini-Vermittlungsstelle. Hier werden unter anderem die Datenpakete vom Kupferkabel auf die Glasfaser übergeben. Diese sogenannten Multifunktionsgehäuse (MFG) werden über das Ausbaugebiet verteilt. Die Entfernung zwischen Kunde und MFG soll möglichst gering sein. Es gilt die Faustformel: Je näher der Kunde am MFG wohnt, desto höher ist seine Geschwindigkeit.

Drittens: Die Kupferleitung, die vom MFG zum Kunden führt, wird mit der Vectoring-Technik schneller. Die neue Technik beseitigt die elektromagnetischen Störungen, die auf der Kupferleitung auftreten. Dadurch ist mehr Tempo beim Herauf- und Herunterladen möglich.

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