Zum Abschied Erbsensuppe, die "Sanis" verlassen Ahlen

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„Wer nichts verändern will, wird am Ende auch das verlieren was er bewahren möchte“, zitierte Generalarzt Dr. Ulrich Baumgärtner, Kommandeur des Kommandos Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung, am Dienstag, den ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann. Er hielt die Festrede zum Empfang anlässlich der Außerdienststellung des Ahlen-Hammer Sanitätsregiments 22 in der Stadthalle. In Rahmen dieser Abschiedsfeier überreichte er Offizieren und zivilen Verwaltungen und Organisationen Wappen des ehemaligen Regiments.

Besonders setzte sich der General mit der langen  nicht weniger als 56-jährigen Geschichte dieses Traditionsverbands auseinander. „Die begann am 6. Januar 1959 als Sanitätsbataillon 7 damals noch in Unna“, so Dr. Ulrich Baumgärtner. Hilfeleistungen bei Katastrophen erhöhten die Akzeptanz in der Bevölkerung. „Denn kurz nach dem Krieg war die Wiederbewaffnung ein sehr kontroverses Thema“, erinnerte der General. Allerdings hob er die Leistungen des nun aufgelösten Verbandes in den zahlreichen Auslandseinsätzen, von Afghanistan bis in den Sudan, hervor. Er würdigte die Leistung der Truppe. Besonders in der Endphase den Regiment mit dem deutlich reduzierten Personal. Zum Abschluss wandte sich der General an den nun ehemaligen Kommandeur des Sanitätsregiments 22, Oberstarzt Fritz Stoffregen: „Sie haben als Regimentskommandeur Ihre Soldaten vorbildlich in die neuen Verwendung geführt und Härten nach Möglichkeiten vermieden, so begrüße ich es Sie jetzt als Kommandeur des neuen Verbandes, dem Sanitätskommando 2 zu sehen“.

Der Gastgeber, Oberstarzt Stoffregen, bedankte besonders bei seinen unermüdlichen Helfern in täglichen Dienst. So überreichte er seiner Vorzimmerdame, Annegret Petersmann, einen Blumenstrauß. „Eigentlich haben Sie das Regiment geführt“, schmunzelte der Oberstarzt, „denn ohne Ihre Hilfe wäre es sehr schwer geworden“. Auch bei der Truppenärztin der Westfalen-Kaserne, Oberstabarzt Dr. Ursula Rasche bedankte sich der Ex-Kommandeur mit Blumen. „Sie waren sehr hartnäckig und ich weiß wenn Sie mich zum Tee einbestellten - jetzt wird ernst“, zwinkerte Fritz Stoffregen.

Es folgten die Reden der Bürgermeister der Patenstädte. So bedankte sich Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann für die lange Zeit die Hamm Standort des Regiments sein dufte. „Eines habe ich gelernt, das einzige was in der Bundswehr dauerhaft Bestand hat ist die Veränderung“, so der Hammer Stadtchef.

Nach dem Austausch von Wappen und Urkunden hieß es Suppe fassen. Auf dem Platz vor der Stadthalle hatte sich die Feldküche aufgebaut und bot das Traditionsgericht der Armee, die Erbsensuppe an.

Autor Peter Schniederjürgen

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