Stadtbücherei: Kunst trifft auf digitale Spiele

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Regelmäßigen Besuchern der Stadtbücherei ist es schon aufgefallen: Geheimnisvolle Striche an den weißen Wänden der Gaming-Zone weisen auf etwas Außergewöhnliches hin. Bei genauerem Hinsehen erkennt man, dass es nicht nur wahllose Kritzeleien sind, die die Wände zieren.

Zu sehen sind verschiedene Figuren aus den in der Gaming-Zone angebotenen Computerspielen. Batman, Pokémon, Snoopy, Darth Vader, Darth Mault und weitere animierte Helden aus der PC- und Konsolenwelt verschönern die Stadtbücherei.

In einer Kooperation zwischen dem Städtischen Gymnasium und der Stadtbücherei startete der Kunstkurs Q 2 unter Anleitung von Kunstlehrerin Stefanie Mattern das Projekt „Kunst trifft auf digitale Spiele“. Eine Gruppe Schülerinnen und Schüler brachte im wahrsten Sinne Kunst und Game-Kultur zusammen. „Wir haben ihnen gern die Wände überlassen, damit sie nach freien Stücken und eigenen Vorstellungen die Wände gestalten“, freut sich Büchereileiterin Ewa Salamon über die Initiative der benachbarten Schule. Zusammen sei überlegt worden, welche Bilder und Cartoons sich am besten eignen, um die angebotenen Konsolenspiele darzustellen. Zahlreiche Skizzen und Linolschnitte sind entstanden, ehe man sich auf einen finalen Entwurf einigte. Nachdem die technische und künstlerische Umsetzung besprochen war, ging es vor einigen Tagen endlich an die praktische Arbeit.

„Die Wandgestaltung wird vorwiegend in schwarz-weiß gehalten, wir überlegen uns aber zum Ende hin, ob es noch farbliche Akzente gibt“, beschreibt Stefanie Mattern die Vorgehensweise, bei der die Cartoons zunächst auf die Wand projiziert werden. Die Umrisse und Konturen werden dann von Hand aufgemalt. Wenn der Zeitplan der Schülerinnen und Schüler funktioniert, wird das Gesamtwerk voraussichtlich bis zu den Weihnachtsferien fertig sein. Angetan ist Ewa Salamon von dem, was man jetzt schon sehen kann. „Der Kurs hat mich sofort mit seinem Entwurf begeistert.“ Das gesamte Büchereiteam sei schon heute „ganz gespannt auf die Reaktionen unserer Besucherinnen und Besucher.“

Hintergrund:

Etwa 100 Spiele stehen in der Ausleihe zur Verfügung. In einer eigens eingerichteten Gaming-Zone können die Spiele auch vor Ort gespielt werden. Ein gemütliches Sofa und Sitzsäcke bieten das passende Ambiente für das „Zocken“ mit Freundinnen und Freunden unter dem Dach der Stadtbücherei. Auch zwei 3DS-Konsolen können zur Benutzung in der Bücherei ausgeliehen werden. Konsolenspiele sind entgegen manch irrtümlicher Auffassung wesentlich mehr als nur „Ballerspiele“, auf die sie von Kritikern gerne reduziert werden. Wie Bücher und Musik gelten sie heute als Kulturgut. Im Gegensatz zu Büchern und Filme, die einen erzählenden Charakter besitzen, fordern solche Spiele die Nutzer direkt zu Aktivitäten heraus. Interaktiv verlangen sie, Strategien zu entwickeln, was sich auf den Verlauf des Geschehens unmittelbar auswirkt. Für die Stadtbücherei Ahlen ist es nur konsequent, diese im Rahmen der Förderung der Lese- und Medienkompetenz von jungen Leuten ins Büchereiangebot aufzunehmen.

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