Bürgerdialog geht in die Verlängerung

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Die lebendige Diskussion im Bürgerdialog über die Zukunft von Rathaus und Stadthalle hat Bürgermeister Dr. Alexander Berger imponiert: „Die Wortbeiträge hatten eine bemerkenswerte Qualität“, dankt er allen rund 180 Teilnehmenden, die sich am letzten Samstag Zeit für „ihr“ Rathaus nahmen. Drei Stunden lang tauschten sie Gedanken zu den Chancen und Risiken aus, die ihrer Meinung nach in den Plänen A (Sanierung) und B (Neubau) stecken.

Erfreut zeigten sich Berger und Stadtbaurat Andreas Mentz darüber, dass auch Jugendliche den Weg in die Stadthalle fanden. Ihr Sprecher erkannte in der Gesprächsrunde zwar die identitätsstiftende Wirkung des Rathauses an, sprach sich aber für einen zukunftsfähigen und nachhaltigen Neubau aus.

„Das trifft das, was nach meinem Empfinden gegenwärtig die meisten Menschen in Ahlen empfinden“, sagt Bürgermeister Berger. Unter dem Strich müsse der Blick jedoch nach vorne gerichtet sein, „bei aller emotional wie nostalgisch verständlichen Verbundenheit mit dem Altgebäude, das mitprägend ist für die Silhouette der Stadt.“ Jedoch habe auch ein Neubau das Potenzial, zu einem Symbol für Vertrautes zu werden und städtebauliche Qualität auszustrahlen. Unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger könne ein Bürgercampus entstehen, „dessen Architektur positive Emotionen weckt und Identität stiftet.“ Die zu treffende Entscheidung müsse „sachgerecht und vernünftig“ sein. Neun Millionen Euro geringerer Betriebsaufwand bei nahezu identischen Baukosten, erweiterte Nutzungsmöglichkeiten und eine überragend bessere Klimabilanz ließen die Lösung im Plan B erkennen.     

Wie schwer es für die Mitglieder des Rates der Stadt Ahlen am 4. Juli sein wird, einen Grundsatzbeschluss für Sanierung des Ensembles aus Rathaus und Stadthalle bzw. für den Neubau eines Bürgercampus aus Stadthaus und multifunktionalem Bürgerforum zu treffen, ist für Stadtbaurat Andreas Mentz deutlich geworden. Auf den Punkt habe es für ihn und viele Anwesende ein Statement von Gerd Buller gebracht, Vorstand des Kunstvereins Ahlen. Dieser befand in der Bürgerdiskussion, dass es „eine Entscheidung zwischen Kopf und Bauch“ werde. Damit diese fundiert auf Fakten getroffen werden kann, haben Berger und Mentz die Rahmenbedingungen beider Varianten in einer umfangreichen Beschlussvorlage dem Rat vorgelegt. Ihr Votum lautet: Neubau eines energetisch und klimafreundlichen Bürgercampus, der zeitgemäßen Ansprüchen an Wirtschaftlichkeit und Funktionalität entspricht.  

Der gute Zuspruch für den Bürgerdialog ermuntert Berger und Mentz zu Mehr. Auch nach der Grundsatzentscheidung am 4. Juli wollen sie ihn fortführen. „Dann geht es um die Details, wie Variante A oder B konkret ausgefüllt werden“, so Mentz. Die Bürgermeinung sei in dieser Phase nicht weniger wichtig als jetzt. Denn egal, ob Rathausquartier oder Bürgercampus: „Am Ende bauen wir für die Bürgerinnen und Bürger sowie Beschäftigten der Stadtverwaltung.“ Die Ergebnisse des Bürgerdialogs vervollständigen als Entscheidungsgrundlage die Ratsvorlage und werden ihr in Kürze hinzugefügt. Am Samstag, 29. Juni, haben interessierte Bürgerinnen und Bürger zudem die Gelegenheit, das Rathaus bei geführten Rundgängen zu begehen.  

Die Beratungsfolge zum „Bürgercampus der Stadt Ahlen“ sieht vor, dass der Rat der Stadt Ahlen am 4. Juli einen Beschluss für den Neubau trifft. Die Beschlussvorlage (VO/1452/2019) können interessierte Bürgerinnen und Bürger einsehen auf der Internetseite der Stadt Ahlen unter www.ahlen.de.

Dort zu finden ist auch eine Liste mit häufigen Fragen und Antworten (FAQ) rund um die „Rathausfrage“. Fortlaufend wird sie ergänzt, unter anderem aufgrund von Fragen, die an die Stadtverwaltung gerichtet werden können.

Hierzu hat die Stadt zwei Wege eingerichtet: Telefonisch unter der Rufnummer 02382 59555 und per E-Mail unter der Adresse rathaus@stadt.ahlen.de. Antworten werden möglichst innerhalb von 48 Stunden gegeben. 

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