Wenn Alkohol das Leben bestimmt – Lesung „Versoffene Jugend“ mit Autor Hermann Wenning

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Seinen Appell gegen den gedankenlosen Konsum von Alkohol hat Autor Hermann Wenning vor wenigen Monaten in seinem zweiten Buch „Versoffene Jugend – Eine Lebensgeschichte“ veröffentlicht. Am Dienstag, 13. März, findet um 19.30 Uhr im Heimatmuseum an der Wilhelmstraße 12 eine Lesung mit Hermann Wenning statt. Musikalisch begleitet wird er auf der Gitarre von Uwe Stein. Der Eintritt ist frei.

„Alkohol steht überall bei uns herum: In der Garage, im Keller, im Kühlschrank. Alkohol, die legale, gesellschaftlich anerkannte Volksdroge, ist überall und zu jeder Zeit zugänglich. Keine Feier, kaum ein Anlass in diesem Land wird ohne Alkohol bestritten“, stellt der Autor, der schon in seiner Jugend alkoholabhängig wurde, kritisch fest. Alkohol sei im Leben vieler Jugendlicher dauerpräsent. Dessen Konsum verselbständige sich schnell und führe zu existenziellen Problemen im Alltag. Ob Stiefeltrinken im Fußballverein, Frustsaufen als Reaktion auf Überforderung und Versagensängste in der Schule und Ausbildung, Flatrate-Saufen auf Partys, Trinken aus Gruppenzwang: Die Verführung lauere an vielen Stellen. So erlebt es auch Hermann Wenning, der im münsterländischen Legden aufwuchs und schon früh die zerstörerische Bekanntschaft des Alkohols machen musste.

„Mein Ehrgeiz und meine Erfolge im Laufsport verhinderten eine Zeitlang Schlimmeres, doch der Absturz in die Drogenszene war nicht aufzuhalten“, berichtet der Beschäftigte der Ahlener Umweltbetriebe. Es war schließlich der Sport, der den gelernten Landwirt aus der Krise holte. Offen und ehrlich schildert Hermann Wenning in „Versoffene Jugend“ seine Lebensgeschichte und warnt vor den körperlichen und seelischen Gefahren, wenn die Alltagsdroge Alkohol zur Sucht wird.

Hermann Wenning war über 20 Jahre abhängig und konsumierte später neben Nikotin und Alkohol auch noch Cannabis, Ecstasy, LSD, Amphetamine und Heroin in großen Mengen. 2010 erschien Hermann Wennings erstes Buch „Lauf zurück ins Leben", in dem er das Abrutschen und auch den Ausstieg aus der Drogenszene beschrieben hat. Inzwischen ist er zwölf Jahre alkohol- und drogenfrei und betreibt seit mehr als sieben Jahren Suchtprävention in Schulen, Kliniken und Gefängnissen. Hermann Wenning sagt: „Wenn ich nur einen einzigen jungen Menschen mit meinen Büchern oder meinen Vorträgen vor einem Absturz in die Alkohol- oder Drogenabhängigkeit abhalten kann, dann habe ich mein Ziel erreicht.“ Der in Hamm lebende Hermann Wenning ist seit neun Jahren als Straßenwärter bei der Stadt Ahlen tätig.

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