Der „Tag der Archive“ findet erstmals in Ahlen statt

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Am Sonntag, 8. März, öffnet die ehemalige Lohnhalle der Zeche Westfalen von 10.00 bis 17.00 Uhr ihre Türen. Das Kreisarchiv zeigt originale Schätze des Ahlener Stadtarchivs. Daneben präsentieren sich das Kreisarchiv sowie 16 historische Vereine und Initiativen aus Ahlen, Vorhelm und Dolberg gemeinsam der Öffentlichkeit.

Vorträge und Führungen auf einen Förderturm der Zeche runden das Programm ab. Ebenso öffnen die Kaffeetafel und ein Bücherflohmarkt mit Beständen aus dem Kreisarchiv.

Seit annähernd 20 Jahren findet der Archivtag bundesweit statt. „Gedacht für Menschen, die gern etwas anschauen, ohne Forschungsinteresse“, präzisiert Archivleiter Dr. Knut Langewand. Zum ersten Mal überhaupt verlässt das Archiv dafür das Kreishaus. Als größte Stadt im Kreis sei Ahlen „erste Wahl“ gewesen für das Gastspiel, das in Vitrinen Archivalien zeigt, aber auch Originaldokumente zum Anfassen. „Das ist auch der Unterschied zwischen uns und einem Museum“, erklärt Langewand. In einem Museum dürfe man nur anschauen, „bei uns kann man, soll man, mit den Dingen arbeiten.“ So trage er – anders als im Fernsehen oft gezeigt – auch fast nie weiße Handschuhe. „Saubere Hände allein sind viel besser“, so der Fachmann. Tatsächlich ließen sich mit ihnen Papierseiten deutlich schonender umblättern.

Ausstellen werden am Tag der Archive nicht nur das Kreis- und Stadtarchiv interessante Anschauungsobjekte aus der Gründungszeit des Bergbaus und der Industrie in Ahlen. Die Bühne nutzen auch die Heimatvereine sowie an historischer Forschung interessierte Verein und Initiativen wie das „Ahlen-Wiki“, der Jupp-Fotoclub und der Arbeitskreis Familienforschung. Das Kreisarchiv hütet die Standesamtsbestände, so dass am Archivtag auf Festplatte Recherchen in den Geburts- und Heiratsregistern unternommen werden können.

Mitbringen dürfen Interessierte Fundstücke vom eigenen Dachboden oder aus dem Kellerregal. „Wer uns schöne Sachen vorbeibringt, hat die Chance auf einen besonderen Preis“, verspricht Archivar Langewand. So werde das „Ahlener Archivschätzchen“ ausgelobt für die interessantesten Papiere, Fotos, Dokumente oder Bücher. Das „Ahlener Geschichtsschätzchen“ geht an Besitzer von speziellen Geräten, Pokalen oder generell Objekten, die sich ausstellen lassen. In privaten Haushalten schlummerten nämlich noch viele Schätze ganz verschiedener Art und Weise. Grundsätzlich freut sich das Kreis-und Stadtarchiv, auch bei Haushaltsauflösungen oder Nachlässen kontaktiert zu werden. Denn noch immer wanderten zu viele historisch bedeutsame Fotos oder Dokumente achtlos und für immer verloren auf den Müll.

Ahlens Denkmalbeauftragte Nicole Wittkemper-Peilert schätzt den Service des Kreis- und Stadtarchivs sehr. „Dort sind die Dinge dauerhaft gut aufgehoben“. Ab Sommer wird das Findebuch mit allen registrierten Archivalien auch im Internet zugänglich sein, was die private Recherche erheblich vereinfachen wird. Dass zum ersten Archivtag in Ahlen gleich sechzehn örtliche Initiativen mitmachen, ist auf die Unterstützung durch die Stadt Ahlen zurückzuführen. „Türöffner“ war Kultur-Fachbereichsleiter Christoph Wessels, der den Kontakt herstellte im Rahmen der jährlichen Generalbesprechung mit den Akteuren aus der Heimat- und Brauchtumspflege Anfang des Jahres. Im Januar zeigte sich Dr. Knut Langewand begeistert von dem lebendigen Kulturleben in Ahlen. „Dass sich in einer Stadt so viele engagieren, ist im Kreis Warendorf einmalig“, freute er sich auf die gute und enge Zusammenarbeit mit den lokalen Aktiven, die mit dem „Tag der Archive“ am 8. März einem Höhepunkt zusteuert.

Flyer - Tag der Archive am 8. März 2020 in Ahlen

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