Ideen für die „Visionenbox“ - Noch viel zu tun für gleiche Rechte von Frau und Mann
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Dieses Missverhältnis lasse auch die Gleichstellungsbeauftragte nicht unberührt.
Elisa Spreemann bittet Bürgerinnen und Bürger um Mithilfe: „Schreiben Sie Ihre Ideen und Visionen für ein faires gleichgestelltes Miteinander der Geschlechter auf!“ Gelegenheit dazu ist am Samstag, 7. März, wenn Elisa Spreemann gemeinsam mit Sandra Könning von der Aidshilfe Ahlen e.V im Edeka Wiewel an der Ostbredenstraße einen Stand aufbaut und anschließend in der Ahlener Innenstadt unterwegs ist. Beide überreichen Info-Geschenk-Päckchen zum Weltfrauentag und sammeln Wünsche und Visionen für ein Miteinander von Mann und Frau auf Augenhöhe. Die Aktion von AIDS-Hilfe und Gleichstellungsbeauftragten gibt es bereits seit 2006. Die Geschenk-Päckchen enthalten Informationen zu den Hintergründen des Internationalen Frauentages und zu Beratungsangeboten für Frauen, Kontaktadressen und kleine Geschenke.
Auch beim kabarettistischen Entertainment mit Simone Fleck, „Lieber ohne Mann als gar kein Mann“ am 8. März in der Stadthalle Ahlen, ist die Visionenkiste aufgestellt. Des Weiteren wird sie bis zum 17. März, dem „Equal Pay Day“, im Wartebereich des Bürgerservice im Rathaus der Stadt Ahlen stehen. Der „Equal Pay Day“ ist der Tag, an dem Frauen in Deutschland statistisch endlich genauso viel Geld durch ihre Arbeit verdient haben, wie die Männer bereits am 31. Dezember des Vorjahres. „Die Lohnlücke beträgt immer noch 21 Prozent“, rechnet Spreemann vor. Faktoren seien beispielsweise die Höhe der Gehälter von Frauen und ihre geringeren Chancen auf Führungspositionen. Hier bescheinige der Bericht, die Geschlechterlücke in Deutschland sei zu über 72 Prozent geschlossen - Platz 48 im internationalen Ranking.
Beim Zugang zu Bildung sieht es besser aus: Hier attestieren die Autoren der Bundesrepublik, die Gerechtigkeitslücke zu fast 97,2 Prozent geschlossen zu haben. Bei den politischen Mitwirkungsmöglichkeiten kommt Deutschland im weltweiten Vergleich immerhin auf Platz 12. In den Ministerien von Bund und Ländern sind 40 Prozent der Stellen mit Frauen besetzt, aber nur 31 Prozent der Parlamentssitze. In NRW gibt es vier Landesministerinnen, das ist kaum ein Drittel des Kabinetts. Abgeordnete Frauen finden sich nur zu einem Viertel im Landtag.
Auf dem Arbeitsmarkt stagniert der Anteil der Frauen bundesweit: Nur 55 Prozent der erwachsenen Frauen arbeiten entgeltlich, bei den Männern sind es 78 Prozent. Frauen leisten allerdings mehr als doppelt so viel Betreuungs- und Freiwilligenarbeit; in Deutschland arbeiten Frauen 1,6 Mal so lang wie Männer bei der Kinderbetreuung und im Haushalt – allerdings unbezahlt. Das ist die Zeit, die Frauen nicht zur Verfügung steht, um in ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit, in ihre Karriere und folglich auch in ihre Altersvorsorge zu investieren. „Das sind nur ein paar Daten und Fakten, die uns zum Nachdenken veranlassen sollten“, regt Elisa Spreemann an. Es habe sich schon manches bei den Frauenrechten verbessert, aber viele Fragen seien noch ungelöst. Allen Frauen wünscht sie einen schönen Internationalen Frauentag.