Kaffee und Tee als Dank für „Herkulesaufgabe“
(Kommentare: 0)

Die Arbeit sei ziemlich anstrengend, besonders wegen der ungewohnten Eiseskälte. „Das tut der Stimmung aber keinen Abbruch, die gute Laune spürt man bei allen“, ist der Einsatzleiter stolz auf den „tollen Teamgeist“. Stellvertretender AUB-Leiter Robert Reminghorst berichtet, dass die meisten Menschen sehr wohl erkennen würden, welche Herkulesaufgabe gerade vom Winterdienst gestemmt wird. So werde seiner Truppe auch schon einmal heißer Kaffee oder Tee von dankbaren Anwohnern angeboten. „Das tut gut und bestätigt uns auch in unserer Arbeit.“ Unterstützung kommt seit Samstag von zehn Lohnunternehmen aus Ahlen und Umgebung. Mit fast ebenso großem Personaleinsatz, Treckern, Schaufelbaggern und Kippern helfen sie, die Straßen und Wege der Stadt verkehrsfähig zu bekommen.
„Ohne diese Hilfe wären wir tatsächlich aufgeschmissen“, dankt Bürgermeister Dr. Alexander Berger am Dienstag städtischen und privaten Helfern während seines Einsatzbesuches an der Wallstraße. Das Ahlener Entsorgungsunternehmen Naber schiebt dort wie in weiteren kleinen Straßen Schnee zusammen und bringt ihn zu einem Lager auf dem früheren Zechengelände. All denjenigen Bürgern, denen es nicht schnell genug geht mit den Räumerfolgen, ruft Berger die unglaublichen Mengen Schnee in Erinnerung, die vom Himmel gefallen sind. „Das bekommt man nicht an zwei, drei Tagen weggefegt. Es geht voran, aber Geduld ist bei einem solchen Naturphänomen auch nötig.“ In einer Welt, in der scheinbar alles auf Knopfdruck sofort zur Verfügung steht, sei das manchmal schwer zu vermitteln. Wie angespannt die Situation noch immer sei, zeigten die bis Dienstagmittag auf der nahen A 2 im Stau eingeschlossenen Kraftfahrer und der Ausfall des ÖPNV. Damit dieser wieder zügig rollen kann, würden Bushaltestellen in Ahlen jetzt vorrangig „ausgegraben“. Eigentümer von Grundstücken seien ihren solidarischen Räumpflichten auf Gehwegen überwiegend nachgekommen. „Ich weiß von Beispielen, wo sich Nachbarn gegenseitig geholfen haben, auch dafür ein dickes Dankeschön“, so der Bürgermeister.
Nicht nur um Platz zu schaffen, auch aus einem anderen Grund wird jetzt der Schnee aus der Stadt gefahren. Einsatzleiter Morisse: „Es besteht die Gefahr, dass sich mit einsetzendem Tauwetter Wassermengen stauen und dahin fließen, wo es niemand haben will.“ Tauwasser ist auch auf Straßen unerwünscht. Anstelle von Streusalz kommen zurzeit nur abstumpfende Mittel auf die Fahrbahnen. Streusalz wirkt bis etwa minus 7 Grad, ist bei dem derzeit herrschenden Dauerfrost so gut wie wirkungslos. Weitere Gefahr: Das durch Salz erzeugte Wasser könnte in keine Gullys fließen und würde zum Abend vereisen. Wegen der Dauerfrostlage werden Eis und Schnee auch in den kommenden Tagen noch zum gewohnten Bild auf den Straßen gehören. Die Umweltbetriebe bitten alle Menschen in Ahlen, auf nicht unbedingt erforderliche Autofahrten möglichst zu verzichten.
Service der Ehrenamtsbörse:
Die Stadt Ahlen hilft Seniorinnen und Senioren, die dringende Besorgungen zu erledigen haben, wegen der Straßenverhältnisse aber nicht ihr Haus verlassen können. „Dabei geht es beispielsweise um wichtige Medikamente, die von der Apotheke geholt werden müssen“, sagt Ehrenamtsbeauftragter Simon Büscher. Nicht gedacht ist das Angebot für Einkäufe, die auch später erledigt werden können. Seniorinnen und Senioren, die auf dringend notwendige Unterstützung angewiesen sind, können sich an Simon Büscher wenden unter Tel. 02382 59450.