Eines der ältesten Wohngebäude Ahlens öffnet sich am „Tag des offenen Denkmals“

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Detektivischer Spürsinn ist nicht notwendig, wenn sich am Sonntag, 11. September, alle an baulichen Zeugnissen der Vergangenheit Interessierte auf Tätersuche im Stadtgebiet begeben. „KulturSpur – Ein Fall für den Denkmalschutz“ heißt das kriminalistisch angehauchte Übermotto zum diesjährigen „Tag des offenen Denkmals“.

Bei den „Tätern“ handelt es sich keineswegs um Halunken, die im Zwielicht agieren. Ganz im Gegenteil: Engagierte Denkmalschützer in Haupt- und Ehrenamt sowie vom Idealismus geleitete Gebäudeeigentümer rücken ansehnliche Baudenkmale für alle Augen ins rechte Licht. Eingeladen sind Bürgerinnen und Bürger, die sich einen Sonntag lang mit Ahlener Baugeschichte vertraut machen möchten und dabei Kleinode entdecken wollen, unter anderem eines der ältesten Wohnhäuser der Stadt. Abgerundet wird der Denkmaltag durch eine weitere Veranstaltung auf der Zeche Westfalen. In der Lohnhalle kommen Heimat- und Brauchtumsvereine zum „Tag der Archive“ zusammen, um die Öffentlichkeit über ihre Arbeit zu informieren.

Zum Programm:

Der Tag ist so angelegt, dass die Besucher ihr Programm selbstständig gestalten und alle Orte entspannt besichtigen können. 

1. Lohnhalle, Zeche Westfalen 1: Ab 11 Uhr: Tag der Archive – Veranstaltung des Kreises Warendorf

2. Begegnungsstätte zur Aufrechterhaltung der Bergbautradition, Zeche Westfalen 1, 13 bis 17  Uhr 
Angebote: Führungen bei Bedarf, Kaffee, Kuchen, kalte Getränke, Grillwurst. 
In Trägerschaft des Bergbautraditionvereins e.V. bewahrt die Begegnungsstätte die Erinnerung an die Arbeit vor Ort und die damit verbundenen Risiken auf der Zeche Westfalen im Gedächtnis. Es bietet im ehemaligen Übungshaus Raum für Simulationsübungen und erstreckt sich im Startergebäude über drei Stockwerke. Die Begegnungsstätte führt in eine Welt des Bergbaus, die in Ahlen Teil der Geschichte ist, aber nicht vergessen werden soll. Flyer mit weiteren Infos

3. Fördertürme, Zeche Westfalen, Führungen: 14 und 16 Uhr, Start am Grubenwehrmuseum, Dauer ca. 1 ½ Stunden. 
Die Fördertürme Schacht I und II auf der ehemaligen Zeche Westfalen sind die Wahrzeichen des Bergbaus in Ahlen und der gesamten Region. Neben dem blauen Wasserturm bilden sie die Leuchttürme der Technik – und Industriekultur und sind Markenzeichen des neuen Gewerbegebietes „Zeche Westfalen". Das Projekt „Förderverein Fördertürme" wird vom Verein Initiativkreis für Denkmalpflege, Stadterhaltung und Stadtbildpflege in Ahlen e.V. getragen. Der Verein setzt sich für den bedingungslosen Erhalt der Fördertürme und des Wasserturms ein, die sich im Eigentum der Stadt Ahlen befinden. Flyer mit weiteren Infos

4. Wohnhaus Berres, Kampstr. 37, 11 bis 17 Uhr geöffnet, Führungen durch den Verein „Die Stadtbildmacher“ bei Bedarf.
Das Haus wurde im Randbereich der historischen Stadt errichtet, wobei neben dem Haus nur linksseitig ein schmaler Durchgang zum rückwärtigen Hof verblieb. Das Wandgefüge des ursprünglichen Fachwerk- Gerüstes wird von sehr weiten Gefachabständen und nur einer mittleren – wohl verdeckt verzimmerten- Riegelkette geprägt. Das giebelständig zur Straße gestellte Haus hat eine mittlere Längswand und ist hierdurch zweischiffig eingerichtet. 1904 wurde das Haus durch den Bauunternehmer Ad. Quast umgebaut. Hierbei kam es u.a. zur Schließung des Dielentores und Einrichtung der vorderen Diele als Ladengeschäft. Um 1925 fand ein erneuter Umbau statt, wobei der Aufsatz des vorderen Giebels wieder 1947 wird statt des rückwärtigen Stallgebäudes ein zweigeschossiger Anbau von Backstein mit Flachdach für Wohnzwecke errichtet. Trotz der vielfältigen Veränderungen im Laufe des Bestehens ist das Kerngerüst des Hauses, noch in seinen wesentlichen Teilen erhalten. Dieses Hausgerüst dürfte nach Vergleichsbeispielen deutlich vor 1600 entstanden sein und gehört damit zu den ältesten Profanbauten, die sich in der Stadt Ahlen trotz der Stadtbrände 1668 und 1744 noch erhalten haben. Das kleine Haus dient ursprünglich dem Torwächter am nahegelegenen Kamptor. Flyer mit weiteren Infos

5. Kreuzigungsgruppe Kampstraße/Parkstraße mit Kamptor und Totengasse, Einweihung neuer Hinweisschilder durch den Heimatförderkreis um 14 Uhr.
Die aufwendig gearbeitete, neugotische Kreuzigungsgruppe von 1901 war Teil der Stationen der Fronleichnamsprozession entlang der Stadttore wie aus einem Visitationsbericht aus 1656 hervorgeht. Sie markiert damit auch den Standort des mittelalterlichen Kamptores, das 1443 erstmals erwähnt und im Zuge der Schleifung der Stadtbefestigung 1776 abgerissen wurde Flyer mit weiteren Infos

6. Geschichte der Kreuzigungsgruppe, des Stadtparks und der mittelalterlichen Befestigungsanlagen Ahlens: 14.30 und 15.30 Uhr Führung durch die Untere Denkmalschutzbehörde, ab Kreuzigungsgruppe, Dauer je Führung ca. 30 Minuten

7. Trafohaus im Pattenmeicheln: Einweihung des neuen Hinweisschildes durch die Stadtbildmacher um 13 Uhr - Flyer mit weiteren Infos

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