Ahlen bleibt attraktiv für Bauen und Wohnen
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Ganz oben sollen beim Wohnbau zudem „die verfügbaren und sofort bebaubaren Baulücken sowie die vorrangig zu mobilisierenden Flächen im Innenbereich“ stehen.
Aber nicht nur den Bau neuer Wohneinheiten will die Stadt ermöglichen. „Wichtig ist uns auch, die Bestandspflege und Bestandsentwicklung der Wohnquartiere zu fördern“, sagt Bürgermeister Dr. Alexander Berger. Hierzu soll vom Rat der Stadt Ahlen der Auftrag erfolgen, weiterhin Leerstände und Baulücken zu beobachten, die gegebenenfalls über die Ansprache der Eigentümer zu mobilisieren sind.
„In der Fortschreibung des Wohnbauflächenzielkonzepts steckt für unsere Stadt ganz viel Gutes drin“, gibt Berger Entwarnung an der „Wohnungsfront“. Aktuell seien überschlägig rund 1.180 Wohneinheiten als Wohnbauflächenpotenziale im Stadtgebiet ermittelt worden. Damit werden, so die Aussage der Stadt Ahlen, „ausreichend Wohnbauflächen für eine bedarfsgerechte Entwicklung im Wohnbauflächenzielkonzept vorgehalten.“ Von Wohnungsnot könne in Ahlen nicht gesprochen werden, verweist der Bürgermeister auf weitere Zahlen aus dem Konzept.
Die mit den Wohnungsbaugesellschaften geführten Gespräche hätten gezeigt, „dass weder eine übermäßige Nachfrage nach Wohnraum, noch Wartelisten von Wohnungssuchenden vorliegen“, ergänzt Stadtbaurat Andreas Mentz. Im Gegenteil: In der Regel führten sie immer noch ein Angebot an Wohnungen. Die Leerstandsquote bewege sich auf normalem Niveau, die bspw. im Falle von Umzügen, Modernisierungen oder Sanierungen benötigt werde.
Auch der Rückgang der wohnungssuchenden Haushalte mit Wohnberechtigungsschein zwischen 2013 und 2017 von 1,05 auf 0,67 Prozent aller Haushalte untermauert aus städtischer Sicht die Feststellung, dass Ahlen nicht durch einen angespannten Wohnungsmarkt gekennzeichnet wird. Das Mietpreisniveau für den Geschosswohnungsbau bewege sich laut der drei in Ahlen tätigen Wohnungsbaugesellschaften auf niedrigem Niveau zwischen 4,68 und 6,16 Euro/qm. „Das kommt auch Mietern mit eher geringem Einkommen entgegen“, findet Mentz die Wohnkostenentwicklung in Ahlen „sozial verträglich.“ In Ahlen könne auch im herkömmlichen Mietwohnungsbau bislang günstig gewohnt werden. „Auch dies ist ein Indikator für einen nicht angespannten Wohnungsmarkt. Ein angespannter Wohnungsmarkt würde sich in höheren Mietpreissegmenten präsentieren“, erklärt die Beschlussvorlage.
In ihr heißt es weiter, dass bereits Ende 2018 die Stadt drei Flächen im Außenbereich am westlichen Siedlungsrand der Kernstadt eingehend auf eine wohnbauliche Entwicklung überprüft habe. Im Ergebnis habe die Fläche „Hohle Eiche“ die beste städtebauliche Eignung aufzuweisen. „Hinzu kommt, dass die Fläche im Eigentum einer Privatperson steht, die den städtischen Liegenschaften das Grundstück zum Erwerb angeboten hat.“ Die Verwaltung beabsichtigt, dass Plangebiet selbst zu erschließen und zu vermarkten. So kann die Verwaltung einerseits so weit wie möglich Einfluss auf die Preisgestaltung der Grundstücke nehmen und andererseits durch die vom Rat der Stadt Ahlen beschlossenen Vergabekriterien sicherstellen, dass mindestens die Hälfte der Baugrundstücke an Familien mit Kindern veräußert wird und Grundstücke für den (öffentlich geförderten) Mietwohnungsbau vergeben werden können.
In Kürze einleiten will die Stadt Ahlen ein Bauleitplanverfahren, um frei werdende Flächen für den Wohnbau im Ahlener Osten zu nutzen: Nach Umzug des Bauhofes in den Neubau am Ostberg wird am jetzigen Standort an der Alten Beckumer Straße eine Nachnutzung erforderlich. Zusammen mit dem nördlich anschließenden Standort der aufgegebenen Paul-Gerhardt-Schule besteht eine große städtische Fläche, die mittelfristig den Bedarf für unterschiedliche Bauformen decken kann. „Wir haben also durchaus Luft nach oben“, freut sich Bürgermeister Berger, dass das Bauen und Wohnen in Ahlen auch in Zukunft attraktiv bleiben wird.
Die Fortschreibung des Wohnbauflächenzielkonzeptes ist mit den Anlagen und Plänen (Vorlage Nr. 1492/2019) hier einzusehen.