Ahlern Jagdhornbläser erfolgreich im Kreis

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Aus dem Signalwesen von einst wurde am Sonntag ein Wettbewerb auf Kreisebene. Jagdhorn Bläsergruppen trafen sich vor der Ennigerloher Windmühle. Zum ersten Mal war der Hegering Ennigerloh-Neubeckum Gastgeber des seit über fünfzig Jahren im zwei Jahrestakt statt findenden Wettbewerbs.

Mehr als 260 Bläser stellten in 21 Gruppen mit bis zu 23 Bläsern ihr Können unter Beweis. „Das Jagdhorn ist nicht einfach ein Musikinstrument, es dienet früher vor allem als Signalmittel“, erklärte Günther Lunemann, Kreisobmann für jagdliches Brauchtum. In den dichten Wäldern waren diese Signale nötig um sichere Jagden zu gewährleisten. Daher kommen die für den Nicht-Jäger oft sonderbar klingenden Titel. „Das Ganze – Anblasen des Treibens“ ist ein Aufforderungssignal an das „Fußvolk“, die Treiber, langsam und unter kräftiger Geräuschentwicklung vorzugehen. Um diese Truppe wieder zurück zu bringen gab es das Signal „Das Ganze“, als Ankündigung und als Ausführungskommando „Treiben zurück“. Es gab Signale für viele Bewegungen im Gelände oder als Information für Jäger  wie „Treiber im Kessel“. Für alle jagdbaren Tiere gab es verschiedene Signale. So für die erfolgreiche Jagd von Bär, Hirsch, Hase, Fasan, „Reh tot“ und mehr bis „Wild ablegen“ und „Jagd vorbei“. So ließ sich eine Jagd mit diesen Signalen steuern.

Heute werden diese Signale in der Praxis selten eingesetzt. „Sie sind jedoch ein ganz wichtiger Bestandteil des jagdlichen Brauchtums“, machte der Obmann klar. Dabei legen die fünf Wertungsrichter besondern Wert auf das notengerechte Spiel und dessen Tonreinheit. „Das heißt die Präzision im Spiel wird beurteilt“, führte Günther Lunemann aus. Es gab die Wertungsklassen C, B, A, und G.

So belegten die Bläser der „Ahlen Jugend“ der ersten Platz der Klasse C, gefolgt von „Ostenfelde-Westkirchen und Everswinkel“. In der Klasse B errang Ahlen der ersten, „Warendorf-Freckenhorst-Hoetmar“ den zweiten und Everswinkel den dritten Platz. Die Wertungsklasse A führte wieder Ahlen an, danach folgten die Bläser aus Milte-Einen und die aus Ostenfelde-Westkirchen. „Warendorf-Freckenhorst-Hoetmar“ belegten in der Klasse G den ersten Platz, es folgte Enniger-Vorhelm auf dem zweiten Platz.

Rund um die Mühle und die angrenzende Realschule hatten der Hegering Ennigerloh-Neubeckum ein ganzes Jagddorf mit viel Interessantem auch für Nichtjäger aufgebaut und damit ein bunten Nachmittag für die Stadt geschaffen.

Autor Peter Schniederjürgen

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