Am Ende ist Licht im Tunnel: Bahnunterführung erstrahlt in hellen Farben

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Nicht mehr Wiederzuerkennen ist die Bahnunterführung zwischen Fußgängerzone und dem Gebrüder-Kerkmann-Platz. Von Grund auf neugestaltet und frisch aufgemacht erinnert kaum etwas an die Tage, in denen der wichtige Verknüpfungspunkt zwischen Oststraße und Gebrüder-Kerkmann-Platz durch Schmierereien und lieblose Graffitischriftzüge zu einem dunklen Unort verkam.

Nach der freundlichen „Waldtapete“, die schon vor einigen Wochen an die Seitenwände kam, sorgt nun zusätzlich ein cleveres Lichtkonzept für noch mehr Wohlfühlstimmung im Tunnel.

Hell und bunt lädt die erneuerte Unterführung zum Durchqueren ein „und hoffentlich auch, um vom Gaspedal zu steigen“, sagt Bürgermeister Dr. Alexander Berger. Das nunmehr realisierte Beleuchtungskonzept werde sicherlich über die Wersestadt hinaus von sich reden machen, ist das Stadtoberhaupt zuversichtlich. Kulturbewegte Menschen, die speziell an Lichtkunst interessiert seien, würden auf den Lichtweg nach Ahlen gezogen. Für alle anderen schaffe die Illumination mehr oder weniger bewusst „spürbar verbesserte Aufenthaltsqualität.“

Das Beleuchtungskonzept setzt sich zusammen aus vier Lichtelementen, die unterschiedliche Funktionen haben. Dennis Thiele vom Fachbereich Stadtentwicklung und Bauen der Stadt Ahlen: „Am wichtigsten ist die notwendige Verkehrsbeleuchtung, die quer zur Fahrbahn angeordnet ist.“ Röhren unter der Decke leuchten Fahrbahnen und Gehwege optimal aus. Das zweite und vermutlich eindrucksvollste Lichtelement bilden die in den Stahlkassetten installierten, farblich steuerbaren Lichtbänder. „Hierdurch können sowohl Farbwechsel als auch vorprogrammierte Farbschemen wiedergegeben werden. Das Brückenbauwerk lässt sich so gekonnt in Szene setzen“, sagt der Stadtplaner. Drittes Lichtelement sind die auf Wand- und Werbeflächen gerichteten Lichtspots. Sie sorgen dafür, dass die Tafeln gleichmäßig ausgeleuchtet und erkennbar sind. Komplettiert wird das Konzept durch ein „raumbildendes Lichtelement“, welches über die gesamte Breite des Portals verläuft und dabei die Form der Brücke betont.

Thieles Kollege Ansgar Drees von den Ahlener Umweltbetrieben erinnert sich gerne an die erste Probebeleuchtung Anfang August. „Da wurde schon deutlich, wie toll der Raum jetzt wirkt.“ Täglich mit Einsetzen der Straßenbeleuchtung gehen künftig auch in der Unterführung die bunten Lichter an. Und damit das Durchqueren der vormals dunklen Verbindung sich angenehmer anfühlt, wird das Waldpanorama demnächst sogar bei Tag und Nacht angestrahlt. Für den Lichteindruck nicht egal ist, ob man von Westen oder Osten in den Tunnel fährt. Wer aus der Innenstadt kommt, erblickt an der Kassettendecke eine indirekte, flächige Beleuchtung, diejenigen, die aus Richtung Gebrüder-Kerkmann-Platz sich nähern, schauen auf LED-Röhren.    

Von der Ausschreibung bis zur Fertigstellung des vom Gestaltungsbeirat begleiteten Projekts vergingen gut drei Jahre. Im Dezember 2018 fiel der Baubeschluss im Rahmen des Integrierten Handlungskonzeptes „Masterplan Ahlener Innenstadt im Trialog". Parallel zur Beleuchtung kam nach Abstimmung durch die Bevölkerung im Frühjahr die „Waldtapete“ an die tristen Wände des Tunnels, dessen Aufwertung mit Mitteln aus der Städtebauförderung von Bund und Land möglich geworden ist. „Mit dieser schönen Installation haben wir neben der Neugestaltung von Marktplatz und Berliner Park ein weiteres Projekt des Masterplans umgesetzt, an dem alle Ahlener Bürgerinnen und Bürger hoffentlich lange Freude haben werden“, ist Bürgermeister Berger sicher.

Die zuwendungsfähigen Kosten belaufen sich auf 186.000 Euro, bei einem städtischen Eigenanteil von 20 Prozent. Besonderer Dank für die erfolgreiche Planung und Umsetzung gilt den Fachplanern und Projektpartnern Licht-Raum-Stadt (Wuppertal), Held Design (Münster), SPIE SAG (Ratingen) und Zabel Werbung (Münster)

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