An der Werse gibt es jetzt eine Insel
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„Wie groß das Volumen genau ist, kann ich noch nicht sagen“, sagt Hans Schäfer, Techniker des Wasser- und Bodenverbandes. Das Fassungsvermögen werde zurzeit noch aufgemessen. „Ich gehe aber davon aus, dass es 800 bis 1000 Kubikmeter sein werden.“ Jedenfalls genug, um Keller im Unterlauf der Werse vor einer nassen Überraschung zu bewahren. Schon „zwei bis drei Mal“ habe das wechselfeuchte Areal in diesem Winter unter Wasser gestanden. Be- und entflutet wird es über zwei Durchstiche, die 150 Meter voneinander entfernt den früheren Deich zerschneiden. Die stattliche Hainbuchenhecke, früher ein Ufergewächs, steht dadurch nun auf einer geschützten Insel. „Die ist für Tiere und Pflanzen hoch interessant wegen des vor dem Zugriff des Menschen geschützten Bereichs“, ist Schäfer gespannt, welche Fauna und Flora sich auf der Hainbuchen-Insel ansiedeln wird.
Die Baumaßnahme ist der 3. Bauabschnitt, mit dem die Werse zurück in einen natürlichen Zustand versetzt wird. Schon der erste in Höhe der Bergehalden und auch der ebenfalls zurzeit laufende zweite Bauabschnitt zwischen Berliner Park und Wersestadion hätten erheblich dazu beigetragen, „einen attraktiven Stadtbereich zu schaffen“, so André Hackelbusch, Leiter des Amtes für Umweltschutz beim Kreis Warendorf. Zustimmen kann dem Jörg Pieconkowski. Der Ahlener Grünflächenleiter spricht von einem „blauen Band“, das sich jetzt durch die Wersestadt schlängele und sogar den neu gestalteten Stadtpark mit einbezieht.
Ende März werden die Arbeiten voraussichtlich abgeschlossen sein. Bis dahin ist aber noch einiges zu tun, wie Hans Schäfer beschreibt: „Der Boden wird noch umgeschichtet und Totholz im Randbereich eingearbeitet.“ Abgetragen wird auch der am Nordufer entstandene Abraumhügel. Damit das Wasser in Bögen durch die Stadt fließen kann, muss der schnurgerade Kanal weiter zurückgebaut und der Fluss aus seinem Korsett befreit werden. Schon 3500 Kubikmeter Schotter sind aus dem bis dato künstlichen Flussbett gebaggert worden. Sie kommen nicht auf die Halde, sondern werden zur Uferbefestigung gleich wiederverwendet. Zum Schluss wird dann der Fuß- und Radweg am nördlichen Ufer wiederhergestellt.
Die Kosten beider Bauabschnitte belaufen sich auf rund 400.000 Euro, die vom Land NRW zu 80 Prozent getragen werden. Den Restanteil trägt die Stadt Ahlen. Ausgeführt werden die Bauarbeiten von der Tiefbaufirma Lodenkemper.