Arbeit und Ausbildung für Geflüchtete – Infotag im Rathaus
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Um den Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt zu vereinfachen, fand jetzt im Ahlener Rathaus eine Informationsveranstaltung für geflüchtete Menschen statt. Mehr als 100 Frauen und Männer folgten der Einladung zum Infotag, den die Stadt Ahlen, das Jobcenter des Kreises Warendorf, die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster und das NRW-Landesnetzwerk IQ „Integration durch Qualifizierung“ ausgerichtet hatten.
Die Teilnehmenden erhielten viele praktische Informationen, wie sie eine Arbeitserlaubnis beantragen können, welche Unterstützungsmaßnahmen das Jobcenter und die Arbeitsagentur anbieten, und wie sie sich ihre ausländischen Berufsqualifikationen anerkennen lassen können.
„Menschen mit Fluchterfahrung fällt es nicht immer leicht, Arbeit oder einen Ausbildungsplatz zu finden“, stellt Ahlens Integrationsbeauftragte Daniela Noack fest. So seien fehlende Sprachkenntnisse, die mangelhafte Vergleichbarkeit von Berufsabschlüssen und jede Menge Bürokratie die größten Hürden bei der schnellen Integration in den Arbeitsmarkt. Arbeit sei nicht nur wichtig, um den Lebensunterhalt aus eigenen Kräften zu sichern. „Arbeit ist auch die Grundlage für ein selbstbestimmtes Leben und um Anschluss an die deutsche Gesellschaft finden zu können“, beschreibt Noack die vielfältigen sozialen Effekte, die mit einer geregelten Erwerbstätigkeit einhergehen.
Der halbtägige Infotag zum Thema „Integration in Arbeit und Ausbildung“ wurde in die Sprachen Arabisch, Farsi und Englisch übersetzt, um möglichst viele Geflüchtete zu erreichen. „Für die Stadt Ahlen war es ein gelungenes Pilotprojekt, weil wir bisher keine Erfahrungen mit gedolmetschten Veranstaltungen in dieser Größenordnung hatten“, zog Helen Pflüger aus dem Integrationsteam der Stadt Ahlen eine zufriedene Bilanz. Die Organisatoren habe es gefreut, dass nicht nur so viele Menschen gekommen sind, sondern auch die Rückmeldungen durch die Bank positiv waren.
Im Anschluss an die Fachvorträge nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit, mit den Referentinnen individuelle Fragen zu klären. So ließ sich Souha Dayeh beraten, wie sie ihr syrisches Modedesignstudium anerkennen lassen kann. Die Veranstaltung habe ihr sehr viel gebracht. „Ich habe gelernt, wie wichtig es in Deutschland ist, mit offiziellen Dokumenten die erworbenen Fähigkeiten nachweisen zu können, auch wenn ich für mein Modedesignstudium nicht zwingend eine amtliche Anerkennung benötige.“ Wissenswertes lernte auch ein Teilnehmer aus Ghana kennen: „Ich bin glücklich, dass ich nicht wieder ganz bei null beginnen muss, sondern meine Qualifikationen teilweise akzeptiert werden.“
Bei einem kleinen Snack tauschten sich die Besucherinnen und Besucher abschließend untereinander und mit den Vertretern der Migrationsberatungsstellen und Integrationsagenturen aus. „Mit Unterstützung unserer Partner ist ein rundum gelungener Tag zustande gekommen, der Geflüchteten einen ersten Einblick in die Zugänge zum Arbeitsmarkt erlaubt“, resümierte Daniela Noack.