Auch im Karneval und bei Pflastersteinen – „Fairtrade“ ist mehr als Kaffee & Tee

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Wie der Fairtrade-Gedanke in Ahlen noch weiter unter den Menschen verbreitet werden kann, darüber hat sich Bürgermeister Dr. Alexander Berger mit Burkhard Engelke, dem Sprecher der Steuerungsgruppe „Fairtrade-Stadt Ahlen“ und Mitglied im Vorstand des Vereins „EineWeltladen“ ausgetauscht. „Wir können die Arbeit nicht alleine leisten“, baten Karla Grawinkel und Brigitte Holsen vom Weltladen um Unterstützung.

Viele Menschen wüssten nicht einmal, dass die Stadt Ahlen seit diesem Jahr den Titel einer „Fairtrade-Stadt“ tragen darf, berichtete Grawinkel von Erfahrungen, die sie immer wieder mache. Das für eine begrenzte Zeit verliehene Siegel sei Auszeichnung und Ansporn zugleich. Denn im nächsten Jahr gelte es, den Titel zu verteidigen.

Unterstützung findet der solidarische Welthandel beim Stadtoberhaupt. Es reiche eben nicht, sich nur mit „Fairtrade“ zu schmücken, „die Idee muss auch im Alltag gelebt werden“, findet Bürgermeister Berger. Die Stadt Ahlen sei sich ihrer besonderen Verantwortung bewusst, mit gutem Beispiel voranzugehen. Ihr Beitrag beschränke sich bei weitem nicht darin, dass es fair gehandelten Kaffee in die Bürotassen gebe. „Ganz handfest handeln wir im Sinne von Fairtrade, wie sich beispielsweise am Marktplatz zeigt“, so Berger. Bei der Planung und Ausschreibung des Umbaus sei konsequent darauf geachtet worden, dass in die gute Stube keine Pflastersteine kommen, die den Makel der Kinderarbeit tragen. Er wolle prüfen lassen, inwieweit das städtische Beschaffungswesen insgesamt noch mehr am Fairtrade-Gedanken ausgerichtet werden kann, sagte Berger zu. Den Neujahrsempfang im Januar nutzte das Stadtoberhaupt, um die Verantwortlichen des Weltladens für ihr teils jahrzehntelanges Engagement zu ehren.

Zustimmen will der Bürgermeister ausdrücklich VHS-Leiter Rudolf Blauth, der sich als städtisches Mitglied in der Steuerungsgruppe maßgeblich um den Titel der Fairtrade-Stadt bemüht hatte. „Nicht alles kann aus fairem Handel kommen, das ist viel zu dogmatisch“, so Blauth. Schon kleine Beiträge könnten jedoch für das Bewusstsein viel erreichen. So kenne er Beispiele von Rosenmontagsumzügen, bei denen fünf Prozent der Kamelle aus fairem Handel stammten. Damit fair gehandelte Waren noch stärker in das Bewusstsein der Verbraucher gelangen, präsentiert sich der Weltladen mit einer Produktauswahl auf dem Pöttkes- und Töttkenmarkt sowie erstmals auch auf der Neuen Ahlener Woche am Stand der Stadt Ahlen.

Am 14. November beginnt darüber hinaus in der Stadtbücherei eine Ausstellung, die ein Licht auf den Konsumwandel wirft. Der Weltladen ist im Lesecafé der Stadtbücherei regelmäßig anzutreffen. Fair gehandelten Kaffee, Tee, Saft, Kekse und eine Auswahl an Kunstgewerbeartikeln gibt es zu den Öffnungszeiten des Lesecafés montags bis freitags von 10.00 bis 12.00 Uhr (außer am Mittwoch).

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