Auch in der Kaffeetasse gilt: „Fair geht vor!“
(Kommentare: 0)

Der schwarze Trank ist auch für die Ahlener Floriansjünger Motor und Wachmacher schlichthin. „Es vergeht keine Schicht, ohne dass die Kaffeemaschine läuft“, gehört für Wolf der Pott Kaffee so selbstverständlich zum Feuerwehralltag wie Blaulicht und Martinshorn.
Verbraucherzentrale und Weltladen nutzten die zurzeit laufenden Fair-Trade-Wochen, um wie in jedem Jahr Rathausbeschäftigte und Besucher von den Vorzügen fair gehandelter Waren aus aller Welt zu überzeugen. Dabei zählt schon lange nicht mehr nur Kaffee zum Angebot, auch Süßigkeiten, Textilien und Brotaufstriche können Kunden mit dem wohltuenden Zusatz „Aus fairem Handel“ erwerben.
Dass auch heute schon viele Bürgerinnen und Bürger auf fair gehandelte Produkte setzen, ist der Stadt Ahlen noch lange nicht genug. Sie will mehr: Im letzten Dezember beschloss der Stadtrat mit sehr großer Mehrheit, sich an der Kampagne „Fairtrade-Towns“ zu beteiligen und die Zertifizierung als „Fairtrade-Town“ zu erlangen. Im Büro des Bürgermeisters kommt schon seit vielen Jahren ausschließlich Fairtrade-Kaffee in die Tassen der Mitarbeiter und Gäste. Tee, Keks uns Präsente aus fairem Handel runden die Palette ab.
Dem Ratsbeschluss vorausgegangen war nicht immer leichte Überzeugungsarbeit der Volkshochschule, die sich maßgeblich darum bemüht hatte, das hochgesteckte Ziel in absehbarer Zeit zu erreichen. „Wir haben mittlerweile genug Gastronomen und Einzelhändler davon überzeugen können, dass es wirtschaftlich und moralisch sinnvoll ist, fair gehandelte Waren anzubieten“, ist VHS-Leiter Rudolf Blauth froh über den Erfolg. „Jahrelanges Klappern“ habe sich letztlich ausgezahlt.
Nach Blauths Plänen hätte nach dem Beschluss im Stadtrat eigentlich schon im Laufe dieses Jahres die Titelverleihung stattfinden sollen. Personelle Engpässe und die Fülle neuer Aufgaben wie Deutschunterricht und Integrationskurse für Zuwanderer haben den Zeitplan jedoch ausgebremst. Anvisiert ist nun eine Verleihung im Rahmen einer größeren Veranstaltung Anfang des kommenden Jahres. Für Walter Wolf noch ausreichend Zeit, auch seine Kameraden und Kameradinnen von der Feuerwehr von den Vorteilen des „fairen Kaffees“ zu überzeugen. Fürs Erste zückte er das Portemonnaie und kaufte schon einmal ein Pfund „milde Röstung“ für die heimische Kaffeetafel.