Aufbau der kommunalen Präventionskette: Ahlen startet nicht bei Null

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Foto: Tauschen sich schon seit geraumer Zeit aus: (v.l.) Anna Baumeister (Jugendförderung Stadt Ahlen), Heinz Günnewig (Jugendhilfeausschuss), Markus Beckmann (Jugend, Soziales und Integration Stadt Ahlen), Marina Bänke (Koordinatorin zur Umsetzung der
Das Kürzel „KeKiz“ prägt sich seit geraumer Zeit in vielen Köpfen ein, und „das wird sich in den nächsten Monaten sicherlich noch verstärken“, sind sich Marina Bänke und Markus Beckmann vom städtischen Fachbereich für Jugend, Soziales und Integration sicher.

Beide gehören zu einem mehrköpfigen Team, das auf lokaler Ebene in Ahlen die Landesinitiative „Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor“ – kurz „KeKiz“ – realisieren möchte. Im vergangenen Jahr hat der Rat der Stadt Ahlen die Umsetzung des Konzepts zum Aufbau einer Präventionskette beschlossen.

Der Grund: Steigende Kinder- und Jugendarmut sind mit hohen Folgekosten für die Kommunen verbunden. Gleichzeitig wirkt sich Armut auf die Teilhabechancen von Kindern und Jugendlichen und ihren Eltern in allen Lebensbereichen aus. Kommunale Präventionsketten helfen, die Folgekosten von Kinder- und Jugendarmut für die Kommunen zu senken und allen Kindern und Jugendlichen optimale Chancen für gute Bildung und gesellschaftliche Teilhabe zu sichern.
Das Ziel: Die Weichen für ein gelingendes Aufwachsen zu stellen, aber auch das Bereithalten von durchgehender Hilfestellung für Eltern und Familien. Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, aber auch KiTas, Schulen, Sportvereine, Jugendämter, Ärzte und die Polizei sollen dabei systematisch zusammenarbeiten.

Neben 20 anderen Kommunen des Landes NRW ist Ahlen zu Jahresbeginn in das Programm der Landesinitiative „KeKiz“ aufgenommen worden und erhält bis Ende 2018 eine finanzielle Förderung für die Präventionsarbeit vor Ort.

„Es gibt zwar jetzt eine Menge zu tun“, so Marina Bänke, die seit Anfang März als Koordinatorin zur Umsetzung der Präventionskette im Fachbereich die Arbeit aufgenommen hat, „aber Ahlen muss nicht bei Null beginnen.“ „Unabhängig von der KeKiz-Bewerbung haben wir in den vergangenen zwei Jahren bereits umfangreiche Vorarbeiten geleistet“, sieht sich Markus Beckmann bestätigt, denn hier könne man auf inzwischen wichtigen Grundüberzeugungen und gemeinsam verabredeten, strategischen Zielen aufbauen. „Das erleichtert die ambitionierten KeKiz-Fördervoraussetzungen zu erfüllen“, freut sich die Fachbereichsleiterin Ursula Woltering. Für sie ist es besonders wichtig, alle Fachbereiche der Stadtverwaltung Ahlen in die Umsetzung einzubeziehen, sodass alle Kolleginnen und Kollegen ihren Platz innerhalb der Präventionskette finden. Die entsprechenden Informations- und Austauschgespräche laufen bereits auf Hochtouren.

Ein nächster Meilenstein in diesem Projekt steht schon am kommenden Montag an. In einem halbtägigen Planungsworkshop im Ratssaal wird die strategische Weichenstellung für den Prozess der nächsten zwei Jahren erfolgen. Daran beteiligt sind die Verantwortlichen und ExpertInnen aus den verschiedenen Fachbereichen und Organisationen aus Ahlen und dem Kreis Warendorf. Dann soll der Rahmen für die Umsetzung von „KeKiz“ in Ahlen erarbeitet und erste Schritte zum Aufbau der kommunalen Präventionskette vereinbart werden.

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