Aus der Verweigerung in die Eigeninitiative
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Gerade im Süden und Osten der Stadt gibt es Probleme mit Schulverweigerung und Jugendarbeitslosigkeit. Um sich dem zu stellen, läuft seit 2015 das Modellprogramm „Jugend stärken im Quartier“. Ulrike Gerhards, seitens der Stadt Koordinatorin dieses Programms, stellte es jetzt vor: „Es ist ein Kooperationsprojekt, auch bekannt unter dem Namen Gemeinsam stark vor Ort – mit Perspektiven in die Zukunft“.
Die Stadt Ahlen als Projektträgerin wolle gemeinsam mit Caritasverband und Arbeiterwohlfahrt Abhilfe schaffen. Seit Januar hat das Projekt seine Anlaufstelle im Glückaufheim, wo auch die Vorstellung stattfand. Das Programm unterstützt zunächst bis Ende 2018 junge Menschen zwischen zwölf und 26 Jahren besonders beim Übergang von der Schule zum Beruf. „Wir wollen den jungen Leuten helfen, eigene Hindernisse auf dem Weg Richtung Ausbildung und Beruf zu überwinden“, umriss Anne Klein von der Caritas den Schwerpunkt. Schließlich haben die Schul- und Systemverweigerer oft viel Kraft und Kreativität in ihre Verweigerung gesteckt. „Das sind auch Potenziale, die gehoben und sinnvoll eingesetzt werden könnten“, war sich der ehemalige Lehrer und Casemanager der Awo, Thomas Gerullis, sicher.
Damit könne wieder eine schulische, berufliche und soziale Integration ermöglicht werden. Das Projekt setzt auf gezielte Einzelfallbetreuung und niederschwellige Beratung, aber auch aufsuchende Sozialarbeit. Auf der praktischen Seite kommen einzelne kleine Projekte hinzu, deren Aufgabe es vor allem ist, die Motivation und Qualifizierung der Zielgruppe zu erhöhen. „Wir suchen das Gespräch, finden die Probleme heraus und moderieren zum Beispiel eine Rückkehr an die Schule“, so Gerullis. Damit sei aber noch nicht Schluss. Auch in der Bewerbungsphase helfen die Netzwerker. „Das Projekt richtet sich an alle Jugendlichen aus Deutschland und Zugewanderte, wie auch an junge Flüchtlinge“, ergänzt die Sozialplanerin und Leiterin der Abteilung Jugend und Soziales, Ulla Woltering.
Das ressortübergreifende Vorhaben wird durch das Bundesministerium für Jugend und Familien und das Umweltministerium sowie den europäischen Sozialfonds gefördert. Im Frühjahr 2016 wird es für alle Kooperationspartner eine Veranstaltung zum Projekt geben. Informationen zum Programm im Internet.
www.jugendstaerken.de
Autor Peter Schniederjürgen