Ausbildungsmesse bei Ostendorf: Unternehmen werben Nachwuchs

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Installateurmeister Jörg Wesselmann setzte seine Hoffnungen, einen neuen Auszubildenden zu finden, auf die dritte Ahlener Ausbildungsmesse. Im vergangen Jahr hat der Meisterbetrieb hier Erfolg gehabt. „Da hatte ich auch keine schriftliche Bewerbung übers Jahr bekommen, auf der Messe hat es dann geklappt“, erzählte der Heizungsbauer. Wie er nutzten am Samstag an die 60 Aussteller die Gelegenheit, sich im Autohaus Ostendorf zukünftigen Fachkräften zu präsentieren.

Ein Schwerpunkt der Schau war zweifellos die Berufsförderung von jungen Zuwanderern. Ufuk Gezer, Generalkonsul der Türkei, sprach mit seinen jungen Landsleuten über ihre Berufsperspektiven. „Es ist die Sprache, ohne die geht hier gar nichts“, machte der Konsul klar. Er riet den jungen Zuhörern im Schulungsraum des Autohauses, sich einen richtige Strategie zur Berufswahl zurecht zu legen und sich möglichst breit aufzustellen. „Mit dem Beherrschen der Sprache ist alles möglich“, stellte Ufuk Gezer noch einmal fest. Er ermunterte seine Zuhörer, bei Problemen die Dienste des Konsulates im nahen Münster in Anspruch zu nehmen. „Wir sind mit den deutschen Partnern bestens vernetzt“, so der Konsul.

Derweil ging es im Schauraum der Mercedes-Vertretung munter weiter. „Wir haben vom Anlagenbauer bis zum Zweiradmechaniker alles hier“, zeigte sich der Geschäftsführer der Arbeitsagentur Ahlen-Münster, Joachim Fahnemann, beeindruckt. Während draußen vor der Halle ein echter Hubschrauber von „Agarflug Helilift“ für Aufmerksamkeit sorgte, ging es drinnen ins Eingemachte. Viele Betriebe hatten Auszubildende mitgebracht. Sie sprachen mit den Interessenten „auf Augenhöhe“, wie Jennifer Ansinn feststellte. „Es ist ein tolles Betriebsklima, die Kollegen helfen und es ist einfach toll mit vielen Menschen zu tun zu haben“, schilderte Ansinn, angehende Versicherungskauffrau bei der AOK, ihre Erfahrungen. „Das würde mir auch sehr viel bedeuten, ich habe ebenfalls gern mit Menschen zu tun“, fand Sandra Kohlstedde im Gespräch mit Jennifer Ansinn.

Sehr erfreut über den immer stärker anschwellenden Besucherstrom war Ostendorfs Ausbildungsleiter Christian Müller. „Das ist die schönste Rückmeldung für uns, denn es ist schon mit einer Menge Aufwand verbunden.“ Schließlich müsse die Halle geräumt und danach müssten alle Autos wieder gewaschen und neu positioniert werden. Das nehme schon ein paar Tage in Anspruch. Doch aus Müllers Sicht ein absolut gerechtfertigter Aufwand. Mit dieser Messe verschaffe sich der Standort Ahlen nicht nur einen Aufmerksamkeitsvorteil. „Wir holen angehende Fachkräfte nach hierhin und bieten auch kleinen Unternehmen gute Chancen, um neue Mitarbeiter zu werben“, meinte der Ausbildungsleiter.

Gerade der Mittelstand stellt viele Ausbildungsplätze bereit. „Handwerksberufe wie Schornsteinfeger oder andere hatte ich gar nicht auf dem Schirm – schon spannend“, meinte Timon Schreiner. Der junge Mann war auf der Suche nach einem Praktikumsplatz. „Das ist hier der ideale Ort und für uns sind Praktika immer noch ausdrucksstärker als Zeugnisse“, hob Ausbildungsleiter Müller hervor. So stellte sich auch Installateur Jörg Wesselmann gemeinsam mit dem Innungsobermeister Andreas Wilinski und anderen Kollegen geduldig den vielen Fragen der jungen Leute.

Autor Peter Schniederjürgen

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