Ausflug des Islamkurses vom Städt. Gymnasium nach Münster
(Kommentare: 0)

Der Ausflug begann mit dem Besuch der Vorlesung „Islamische Normenlehre“ von Prof. Dr. uir. Çefli Ademi vom Fachbereich „Zentrum für Islamische Theologie“. Die Vorlesung behandelte den Umgang mit den normativen Quellen des Islams zur Zeit der Ummayaden und die Entwicklung der Rechtsmethodologie in dieser Phase. Die Schülerinnen und Schüler hatten zuvor im Unterricht die Wichtigkeit des Qur’ans und der Sunna als normative Quellen des Islam thematisiert.
Anschließend konnte die Ahlener Gruppe den botanischen Garten am Schloss besichtigen, während sie auf Şeyma Özdemir, Studentin der islamischen Theologie und Politikwissenschaft, wartete.
Şeyma Özdemir führte die Gäste durch den muslimischen Gebetsraum für Angehörige der Universität. Anschließend gab es noch Gelegenheit miteinander ins Gespräch zu kommen. Şeyma Özdemir berichtete, warum sie in Münster ihr Studium begonnen hatte, worauf man achten sollte, wenn man sich für eine Universität entscheidet, wie ein Studium aufgebaut ist und welche Finanzierungsmöglichkeiten es gibt. Sie erklärte zudem, wie Hochschulpolitik funktioniert und wie man sich an der Universität politisch für seine Interessen einbringen kann. Themen wie Finanzierungen von Projekten, die Gestaltung des Mensaangebots oder auch Entscheidungen bezüglich anderer universitärer Bereiche würden vom Studierendenparlament (StuPa) mitentschieden werden. So entstand auch der Gebetsraum. Frau Özdemir und eine weitere Kommilitonin merkten an, dass es für muslimische Studierende keine Gebetsmöglichkeit gebe und waren maßgebend daran beteiligt, dass dieser Raum eingerichtet wurde.
Die Schülerinnen und Schüler stellten auch Fragen zum Unialltag von Şeyma Özdemir, und ob sie als Muslima mit Kopftuch schon einmal Erfahrungen mit Diskriminierungen an der Universität gemacht hätte. Sie beschrieb daraufhin sehr offen und ehrlich von (antimuslimischem) Rassismus, den sie selbst während ihres Studiums selbst hatte und welche Möglichkeiten es an der Uni gibt, sich in diesen Fällen Unterstützung zu holen. Aus diesen Erfahrungen heraus beschloss sie auch, das Projekt „Muslima Empowerment“ zu gründen, um anderen Frauen mit ähnlichen Erfahrungen eine Plattform zu bieten sich auszutauschen, einander zu stärken und für Ihre Interessen an der Universität einzustehen. Sie organisieren dafür unterschiedliche Veranstaltungen wie Lesungen, Vorträge und gemeinsame Mittagessen.
Der höchst interessante Tag endete mit einer kurzen Führung an der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB).