Bald „Waldesruh“ in Kerkmann-Unterführung
(Kommentare: 0)

Die Arbeiten, die auch einen neuen Grundanstrich vorsehen, dauern an bis zum 8. Mai und werden immer nachts zwischen 21 und 06 Uhr ausgeführt. „Um den Verkehrsknotenpunkt möglichst wenig zu beeinträchtigen, haben wir uns zur Nachtarbeit entschieden“, sagt Ansgar Drees von den Ahlener Umweltbetrieben. Jeweils eine Fahrtrichtung werde dafür gesperrt und eine entsprechende Umleitung eingerichtet. Mit größerem Baulärm und Beeinträchtigungen für die Anwohner sei durch die Baumaßnahme laut Drees nicht zu rechnen.
Die spannende Waldlandschaft wird angefertigt und montiert von dem in Münster ansässigen Unternehmen Zabel Werbung. Mit überwältigender Mehrheit hatte im März letzten Jahres das Motiv „Wald“ in der Abstimmung darüber gewonnen, wie künftig der viel genutzte Bahntunnel gestaltet sein soll. 1115 Stimmen entfielen auf die „Tapete“ mit den Bäumen, 356 Bürgerinnen und Bürger votierten für einen Alternativvorschlag, der geometrische Figuren vorsah. 90 Stimmen waren ungültig. Zwei Wochen lang nutzten die Menschen in Ahlen die Gelegenheit, über die Unterführung abzustimmen. Wahlurnen waren aufgebaut im Kaufhaus „Kerkmann-Platz", in den Foyers von Rathaus und Baudezernat sowie im Stadtwachtbüro.
Dass es am Ende 1561 abstimmende Teilnehmerinnen und Teilnehmer gab, hätte Bürgermeister Dr. Alexander Berger anfangs nicht geglaubt. „Von einem so deutlichen Ergebnis und einer dermaßen hohen Bereitschaft, die eigene städtische Lebenswelt mitzugestalten, war ich zunächst nicht ausgegangen, hatte es aber erhofft." Nun reiht er sich ein in die lange Reihe aus vielen Ahlenerinnen und Ahlenern, die mit Freude dem Beleuchtungskonzept und Wald-Motiv entgegensehen. Sicherheitsempfinden und Aufenthaltsqualität werden an dieser Stelle durch die farbige und beruhigende Neuinszenierung deutlich zunehmen, ist der Bürgermeister überzeugt. Begleitet hatten die Abstimmung seinerzeit das Büro „Heider Held Design“ und die für Ahlen tätige Innenstadtkoordination.
Die Bauüberwachung liegt in den kommenden drei Wochen in den Händen des Wuppertaler Planungsbüros „Licht Raum Stadt“, das bereits planerisch eingebunden gewesen ist. „Mit dem Büro haben wir einen Partner gefunden, welcher auf einschlägige nationale wie internationale Erfahrungswerte in der Realisierung derart innovativer Lichtkonzepte im öffentlichen Raum zurückgreifen kann“, begeistert sich Stadtplaner Dennis Thiele. Mit dem Projekt wird eine Maßnahme aus dem Masterplan „Ahlener Innenstadt im Trialog“ umgesetzt, für die 186.000 Euro Fördermittel gewonnen werden konnten. Die Stadt Ahlen werde mit 80 Prozent durch die Städtebauförderung von Bund, Ländern und Gemeinden gefördert. Ohne sie wäre der derzeitige „Unort“ ansonsten nicht aufzuwerten gewesen, sind sich Ansgar Drees und Dennis Thiele sicher.
Insgesamt wird die „begrünte“ Unterführung demnächst einen hochwertig gestalteten Stadtraum im Übergang zwischen Fußgängerzone und Nahversorgungsstandort am Gebrüder-Kerkmann-Platz erzeugen. „An den unterschiedlichen Lichtelementen und den beidseits geführten Waldmotiven werden die Bürgerinnen und Bürger ihre Freude haben“, sind Bürgermeister Berger und seine Kollegen aus Stadtplanung und Umweltbetrieben überzeugt.