Baustart am Montag: Weststraße wird zur „Begegnungszone“
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Im Wesentlichen sprechen zwei Gründe für diese Verkehrsführung. „Das sind die Buslinien und die Zufahrt zum Krankenhaus, die so einfacher ist“, sagt Heino Hilbert von der Verkehrsbehörde. Etwa drei Wochen lang wird die Einbahnreglung beibehalten, danach bauen die Stadtwerke unter Vollsperrung. Für beide Phasen gilt die Umleitungsempfehlung über Parkstraße und Konrad-Adenauer-Ring. Vom Krankenhaus kommend kann die Kampstraße zwar bis zur Weststraße befahren werden, „dort sieht es aber am Ende der Sackgasse schlecht mit Wendemöglichkeiten aus“, warnt Hilbert.
Vorübergehend angestrengt ist seit Wochen in der Innenstadt die Verkehrssituation, insbesondere wegen der Bauarbeiten am Gebrüder-Kerkmann-Platz und der deswegen erforderlich gewordenen Umleitungssituation. Für Hilbert ist wichtig, „dass sich die Ausweichrouten nicht ins Gehege kommen“ und dadurch zu Problemen führen. Während Autofahrer die Weststraße ab Montag möglichst meiden sollten, gilt für Kunden das Gegenteil. Sie bleiben dort gern gesehene Besucher. Das Geschäftsleben auf der Weststraße geht in allen Phasen der Baustelle weiter, wie Carlo Pinnschmidt betont: „Ladenlokale und Gastronomiebetriebe bleiben wie gewohnt auf“, so der fürs Stadtmarketing zuständige Mann der Wirtschaftsförderungsgesellschaft.
Straßenbeleuchtung, Leitungen für Gas, Wasser und Elektrik, aber auch Glasfaser für das schnelle Internet nehmen die Stadtwerke zunächst auf der südlichen Straßenseite in Angriff, erklärt Ludger Schweck den geplanten Ablauf. Die Stadt Ahlen wird laut Robert Reminghorst „mit dem Straßenbau nahtlos anschließen, sobald die Versorgungsleitungen liegen.“ Der stellvertretende Leiter der Umweltbetriebe erhofft sich ein ähnlich rasches Vorankommen wie am Marktplatz. Dort sind ab kommender Woche weitere Fortschritte zu erkennen, wenn zwischen Fußgängerzone und Bartholomäuskirche erste Teile des neuen Straßenpflasters verlegt werden.
Hintergrund:Zu dicht und zu ungeordnet ist der Verkehr auf der Weststraße zwischen Fußgängerzone und Kunstmuseum. Das Radverkehrskonzept der Stadt Ahlen will diesen Abschnitt für Passanten und Fahrradfahrer künftig attraktiver machen. Die Planungen für den Abschnitt der Weststraße zwischen dem Kunstmuseum im Westen und der Kampstraße im Osten folgen der Erkenntnis, dass der separiert gestaltete Straßenraum den zeitgemäßen Anforderungen an einen sicheren Verkehr nicht mehr gerecht wird. Im Radverkehrskonzept ist für diesen Bereich ein Umbau nach dem „Shared-Space-Prinzip“ vorgesehen.
Die Konkretisierung dieses Ziels wurde unter Einbindung des Fachbüros SHP aus Hannover vorgenommen. Das Verkehrsplanungsbüro hat bereits mehrfach erfolgreich vergleichbare Situationen durch den Einsatz einer sogenannten „Begegnungszone“ geplant und gebaut, die u.a. eine maximale Fahrgeschwindigkeit von Tempo 20 vorsieht. Weitere Elemente der Begegnungszone sind der Rückbau der Hochborde und eine qualitätsvolle Gestaltung der Oberfläche. Die verbreiterten Seitenräume bieten Spielräume für eine erhöhte Nutzungs- und Aufenthaltsqualität. Der Stadtplanungs- und Bauausschuss hat dem Umbau zur Begegnungszone am 30. Januar einstimmig zugestimmt.