Behälter bei Bedarf nachbuchbar: Genug Platz in der Gelben Tonne
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Die Umstellung: eigentlich einfach. Wären da nicht die vielen Probleme, die sich in diesen Stunden in den Facebook-Foren zu regelrechten Reizpunkten hochschaukeln und Nostalgiker an den plötzlich guten alten Gelben Sack klammern lassen. Aus Unwissenheit und Verunsicherung, was kommt. . .
So läuft`s: Entsorger „Pre Zero“ (Lidl/Schwarz-Gruppe) ist heute mit der Auslieferung gestartet. Wer bisher eine 80-, 120- oder 240-Liter Restmülltonne hatte, bekommt jetzt automatisch eine 240-Liter-Tonne vor die Tür gestellt, die einmal im Monat geleert wird. Eine kleinere gibt es nicht. Zweites Modell ist der 1100-Liter-Container auf vier Rädern, vorzugsweise für Mehrfamilienhäuser.
Die Abfuhr läuft weiter unter der Regie von Subunternehmer Stenau. Geschäftsführer Dr. Hubertus Reloe weiß um die vielen Fragen und Verunsicherungen – und liefert im Redaktionsgespräch Antworten.
Beispiel: drei Parteien, denen eine kleine Restmülltonne reicht. Reicht ihnen auch eine „Gelbe“? Reloe: „Sie können sich unter der Hotline 0 800 8866 666 melden und Bedarf anmelden. Im zweiten Zug würde dann ein zusätzlicher Behälter geliefert.“
Weitere Beispiele: der Katzenliebhaber mit hohem Dosenaufkommen. Oder die Pizzeria mit viel Verpackungsabfall. Reloe: „Darauf wird reagiert. Es wird aber nicht sofort sein. Wir bitten um etwas Geduld.“ Doch zuerst sollte im häuslichen Praxistest geschaut werden, ob das Volumen nicht doch reiche. Immerhin passe in eine 240-Liter-Tonne der Inhalt von sechs Gelben Säcken oder auch mehr. Vorausgesetzt, es komme auch nur das rein, was rein dürfe. „DSD ist das System der Verkaufsverpackungen. Nicht das System für Bau- und Abrissabfälle“, stellt der Entsorger klar.
Der augenscheinliche Verlust der Tonnentransparenz sollte nicht zu Fehlbefüllungen verleiten. Stenau kündigt Stichproben an. Zudem könne eine Kamera beim Kippvorgang in den Behälter blicken. Der Fahrer habe alles im Blick und wisse, wo er beim nächsten Mal vielleicht etwas genauer hinschaue.
Liegen die Säcke bislang in freier Gestaltung am Straßenrand oder baumeln an Zäunen, erfordert der Umstieg auf Seitenlader-Technik Stelldisziplin. Die Tonne muss mit der Deckelöffnung zur Straße zeigen. Bestenfalls werden zwei Behälter ne¬beneinander gestellt. Dann muss der Greifarm nur einmal zupacken. Wodurch sich der zeitliche Leerungsprozess verkürzt. Ganz wichtig: Die Behälter sollten nicht hinter Bäumen oder parkenden Autos positioniert sein.
Die ersten Tonnen könnten schon im März zum Einsatz kommen, wenn sich Auslieferung und Abfuhr teils überschneiden. Den April sieht Stenau als Übergangsmonat. Letzte Säcke können, empfiehlt Dr. Hubertus Reloe, nach Möglichkeit noch mit in die Tonne gedrückt werden. Ab Mai sollte der Sack dann aber wirklich aus dem Stadtbild verschwunden sein.
Doch was ist, wenn temporär bei einer Feier mehr Verpackungsmüll anfällt, als in die Tonne passt? „95 Prozent der Haushalte werden mit Vorsortiersäcken arbeiten“, mutmaßt der Stenau-Chef. Die könnten dann auch wie zu guten alten Sackzeiten zum Betriebshof im Gewerbegebiet Am Vatheuershof gebracht werden.
Quelle: Ulrich Gösmann („Ahlener Zeitung“)