„Besser schlau statt blau“ – Präventionsprojekt an der Gesamtschule

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Foto: An der Fritz-Winter-Gesamtschule gehört das Präventionsprojekt „Besser schlau statt blau“ seit Jahren zum festen Bestandteil der Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 8 und 9.
Spaß am Karneval nur mit Alkohol? Völliger Quatsch! Kinder und Jugendliche müssen vor Alkoholmissbrauch geschützt werden. In der Fritz-Winter-Gesamtschule heißt es für die Jugendlichen der Mittelstufe im Februar daher wieder „Besser schlau statt blau“.

Als Einstieg in die Thematik können sich die Schülerinnen und Schüler des 8. Jahrgangs an den Stationen eines Mitmach-Parcours praktisch und kreativ mit dem Thema auseinandersetzen. Es werden Rauschbrillen ausprobiert, Getränkeflaschen und Dosen sortiert, Fragen beantwortet sowie Rätsel gelöst. Dieser „Erfahrungsrausch“ - eine Leihgabe des Fachbereichs Jugend und Soziales der Stadt Ahlen - ist unheimlich wertvoll und kommt bei den Kids gut an, weiß Lehrerin und Organisatorin Andrea Jaunich.

Der 40jährige trockene Alkoholiker und Buchautor Timo Schüsseler ist im Rahmen dieses Projektes mit seinem Suchtberater Hermann Wetterkamp von der Quadro Ahlen in der Schule, um in sehr offenen Worten von seinen Erfahrungen vom ersten Bier mit 14 bis zum totalen Zusammenbruch 20 Jahre später zu berichten. Das ist emotional, authentisch und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Im Anschluss geht es für die Jugendlichen zum Workshop „Coole Cocktails mixen leicht gemacht“. Die Schülerinnen und Schüler mixen in der Schulküche die Cocktails „Raureif“ mit Kokos, Ananas und Sahne sowie „Fruchtbombe“ mit Kirsche, Zitrone und Eis. Die dazu passenden Obstspieße werden zurechtgeschnitten, die Gläser dekoriert. Anschließend steht das gemeinsame Genießen der leckeren Drinks auf dem Programm. Dabei wird ein Video mit weiteren Cocktail-Vorschlägen angeschaut und auch eigene Cocktail-Kreationen werden entwickelt. Um das Gelernte auch zu Hause ausprobieren zu können, gibt es für alle Rezepthefte.

In der Turnhalle lernen die Schülerinnen und Schüler Taekwondo als Alternative zum Alkoholkonsum kennen. Peter Johanns vom Verein Satori zeigt den Jugendlichen den Einstieg in eine Sportart, die er als Bereicherung für Körper und Geist versteht.

Abgerundet wird der Tag in der 8. Stunde mit den Klassenlehrerinnen und Klassenlehrern.  Hier ist Raum und Zeit fürs Bedenken, Besinnen und Besprechen.

In der nächsten Woche werden die Drobs Ahlen, die Polizei Warendorf sowie die Tanzschule Girke in der Schule zu Gast sein. In einem Lernzirkel mit dem Thema  „Wenn Alkohol zum Problem wird“ werden die Schülerinnen und Schüler des 9. Jahrgangs die Erfahrung machen, dass zu viel Alkohol gefährlich ist und krank macht und dass „Tanzen besser als Torkeln“ ist.

„Unsere Jugendlichen erhalten so ein umfassendes Bild von der Alltagsdroge und sollen Verhaltensregeln für einen verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol entwickeln können“, erklärt Andrea Jaunich die Ziele des Präventionsprojektes. Jährlich führt zu viel getrunkener Alkohol gerade bei Kindern und Jugendlichen zur Akutbehandlung auf die Intensivstation.

Kontrollierter, genussvoller Umgang mit Weitsicht statt Druckbetankung mit Vollrausch ist die Devise. „Aber auch erst, wenn die jungen Leute alt genug dafür sind“, ergänzt Andrea Jaunich.
Ab welchem Alter sind Alcopops erlaubt? Welche alkoholische Getränke dürfen Jugendliche trinken und welche sind für sie verboten? Das Jugendschutzgesetz macht Vorgaben zum Thema Alkohol, an die sich auch Eltern halten sollten.

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