Betreuung von Flüchtenden hat höchste Priorität

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Die in Ahlen aktiven Wohlfahrtsverbände haben am Montag erstmals in größerer Runde darüber beraten, welche Hilfen in den anstehenden Tagen und Wochen für Geflüchtete aus der Ukraine organisiert werden muss. „Es war ein sehr gutes Gespräch, in dem alle am Tisch ihren festen Willen bekundet haben, die Not der zu uns kommenden Menschen zu lindern“, so Sozialdezernentin Stephanie Kosbab.

Den Vereinen und Institutionen sei sehr bewusst, dass man sich auf eine längere Phase einzustellen habe, in der vor dem Krieg Flüchtende Unterstützung brauchen. Deren Betreuung genieße höchste Priorität. Beraten werden sollen aber auch Familien und Haushalte, die sich in Ahlen bereit erklären, Menschen aus der Ukraine aufzunehmen. An manchen Orten habe sich bereits bei Aufnehmenden Ernüchterung eingestellt, weil die damit verbundene Verantwortung nicht ganz klar gewesen und die Konsequenzen nicht vollständig überlegt worden seien. „Wenn dann die Wohnung nach wenigen Tagen wieder aufgegeben werden, ist das für alle Beteiligten eine schlimme Erfahrung, die wir vermeiden möchten“, sagt Kosbab.

Sofern Geflüchtete dauerhaft in eigener Wohnung oder bei Familien untergebracht sind, werden Stadt und Wohlfahrtsverbände zügig den Kontakt zu ihnen aufnehmen. Sozialfachbereichsleiterin Ulla Woltering hält das für dringend geboten, um die Orientierung in der neuen Umgebung zu erleichtern. „Dazu gehören begleitete Behördengänge genauso wie Besuche bei Hebammen oder Ärzten“, so Woltering. Helfen könnte dabei ein Patenschaftssystem, wie es bereits 2015 erfolgreich auf die Beine gestellt worden war. Mittelfristig gehöre auch der Aufbau von Spieltreffen und Mütter-Kind-Gruppen zu den Aufgaben, die sich die Kooperationspartner stellen. Ulla Woltering ist sicher: „Je enger die Menschen begleitet werden, desto besser werden sie sich in unserem Alltag zurechtfinden.“           
 
Gewissenhaft vorbereiten wollen sich die Wohlfahrtsverbände zudem auf die Ankunft von Personengruppen mit besonderem Schutz- und Unterstützungsbedarf. „Zu ihnen gehören beispielsweise unbegleitete Minderjährige, Ältere und gesundheitlich beeinträchtigte Menschen“, zählt Simon Büscher von der Leistelle „Älter werden in Ahlen“ auf. Welche Institution welche Aufgabe im Hilfenetzwerk betreuen wird, werde sich laut Büscher in den nächsten Tagen weiter herauskristallisieren. Teilgenommen haben an der ersten Runde Innosozial, AWO, Caritas, DRK, Malteser, Horizonte und die Stadt Ahlen. 

Hilfsangebote können weiter an die Hilfehotline der Stadt Ahlen gerichtet werden. Kontakt: Tel. 02382 59743 (hilfehotline@stadt.ahlen.de). Es wird gebeten, von Sachspendenangeboten abzusehen.

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