Bürgermeister Berger verlangt zügig Entscheidungen zur Pandemiebekämpfung
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„Es werden Maßnahmen, für die die Politik keinen Applaus erwarten darf. Sie sind aber bitter nötig, um endlich verbindliche Orientierung zu schaffen.“ Zudem seien sie in Bergers Augen dazu geeignet, „die Gesellschaft wieder aufzurütteln und daran zu erinnern, dass wir mit einem Tod bringenden Virus ringen.“ Bundesweite Regelungen führten in der Bevölkerung zu vermutlich höhere Akzeptanz als der gegenwärtig herrschende „Flickenteppich“.
Die Lage in den Gesundheitseinrichtungen des Landes spitze sich nach Aussage aller ernstzunehmenden Experten Tag für Tag zu. Der Bürgermeister verlangt ein Ende politisch motivierter Ränkespiele. „Jede weitere Diskussion sollte nun zurückgestellt werden und entschlossenem Handeln Platz machen.“ Mit gutem Beispiel gehe die Stadtverwaltung voran: Alle Beschäftigten der Stadt, die nicht aus zwingenden Gründen Präsenzdienst verrichten müssen, sind zum Arbeiten im Homeoffice aufgefordert. Das hat am Mittwoch der Stab für außergewöhnliche Ereignisse der Stadt Ahlen (SAE) verfügt. „Wir reagieren damit auch auf Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts, das bei nachgewiesenen Infektionen verschärfte Quarantäne-Anordnungen für Kontaktpersonen verlangt.“ Alles, was im Homeoffice gehe, habe auch im Homeoffice stattzufinden. Ahlens Bürgermeister rät Unternehmen, Institutionen und Behörden, dem städtischen Vorbild zu folgen. Angesichts der gefährlicheren Virusvarianten führten Nachlässigkeiten und das trügerische Gefühl von Sicherheit schneller zur Eskalation, als dass noch vor einem Jahr der Fall gewesen sei.
Die Aufmerksamkeit von Stadt und Kreisgesundheitsamt gilt verstärkt den privaten Haushalten. „Wir stellen fest, dass sich ganze Haushaltsverbände schnell durchinfizieren, sobald sich ein Mitglied angesteckt hat“, berichtet Berger aus der SAE-Sitzung. Das Ordnungsamt sei unterwegs, um Verstöße gegen Quarantäneanordnungen zu verhindern. Die Geschwindigkeit, in der die Pandemie überwunden werden kann, hänge laut Bürgermeister „ganz erheblich ab vom geglückten Dreiklang aus Abstandhalten, Impfen und Testen.“ Eine weitere Komponente sei das ordentliche Lüften. Führende Aerosolforschende haben eindringlich darauf aufmerksam gemacht, dass Infektionen ganz überwiegend in geschlossenen Räumen übertragen werden. „Darauf muss viel mehr Augenmerk gerichtet werden, auch und vor allem in den eigenen vier Wänden, wo die meisten Ansteckungen passieren“, unterstützt Berger den „Weckruf“ der Wissenschaftler.
Die Experten empfehlen, Treffen in Innenräumen so kurz wie möglich zu gestalten, mit häufigem Stoß- oder Querlüften Bedingungen wie im Freien zu schaffen, effektive Masken in Innenräumen zu tragen sowie Raumluftreiniger und Filter überall dort zu installieren, wo Menschen sich länger in geschlossenen Räumen aufhalten müssen. Bürgermeister Berger: „Wenn die angeratenen Maßnahmen klug kombiniert werden, hat es das Virus schon bedeutend schwerer.“