Busbahnhof Ahlen: „DFI“ zeigt Abfahrten minutengenau

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„C1 Im Beesenfeld – Abfahrt in 10 min“ oder „R55 Sendenhorst, Realschule – Abfahrt in 9 min“ – fehlende Angaben zur tatsächlichen Abfahrtszeit des nächsten Busses gehören an der Haltestelle Bahnhof der Vergangenheit an. Seit Beginn dieses Jahres installiert die RVM münsterlandweit an zentralen Haltestellen insgesamt 35 sogenannte DFI-Anlagen – Dynamische Fahrgast-Informationssysteme –, die Auskunft über die genaue Abfahrtszeit der einzelnen Linie geben.

Auch Verspätungen werden zukünftig minutengenau angezeigt.

Für Lukas Ossenbrink geht mit der Anzeigetafel ein Wunsch in Erfüllung: „Die verbesserte Übersicht aller mit dem Bahnhof verknüpften Buslinien wird dem ÖPNV in Ahlen einen neuen Schub geben“, ist der städtische Mobilitätsmanager optimistisch. Potenzielle Fahrgäste würden an Knotenpunkten die gute Orientierung erwarten, die am Ahlener Bahnhof nun vorhanden sei.

Eine Besonderheit der DFI-Anlage ist ihre Vorlesefunktion. Sie ist ein weiterer Schritt in Richtung Barrierefreiheit und ermöglicht auch blinden und sehbehinderten Menschen, Informationen abzurufen. Für die Zukunft ist geplant, dass auch die Abfahrten der Züge angezeigt werden. Was in Oberzentren wie Münster schon lange etabliert ist, hält nun auch Einzug in Ahlen.

Die DFI-Anlagen sind mit der Echtzeit-Information in der Mobilitäts-App „BuBiM“ ein weiterer Baustein zu einer modernen Fahrgastinformation im ländlichen Raum. „Sie können aber noch mehr als die reine Abfahrtszeit der einzelnen Linien anzeigen. Je nach Bedarf lassen sich auch Zusatzinformationen als Lauftext einspielen, die auf Unregelmäßigkeiten durch beispielsweise witterungsbedingte Ausfälle oder Demonstrationen hinweisen. Dann kann sich der wartende Fahrgast darauf einstellen“, sagt Michael Klüppels, Leiter des RVM-Verkehrsmanagements. „Und trifft ein Fahrgast einmal auf den letzten Drücker an der Haltestelle ein, so sieht er direkt, ob seine Linie schon abgefahren ist.“

Bis eine solche Anlage aber endgültig in Betrieb genommen werden kann, müssen im Vorfeld viele Akteure miteinander kooperieren: Bauliche Belange gehen der Einspielung der relevanten Fahrplandaten der einzelnen Verkehrsunternehmen voraus. Erst wenn beides abgeschlossen ist und ein Testbetrieb die Datentauglichkeit bestätigt hat, werden die DFI-Anlagen „scharf“ geschaltet. Der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) fördert 90 Prozent der Gesamtkosten, die für die Aufstellung der Anlagen in allen vier Münsterlandkreisen erforderlich sind. Das entspricht einer Fördersumme von 977.400 Euro.

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