Christian Heeck: Probleme mit Humor sehen

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„Dann sollten wir Gott auch mal unsere Lebenswunschliste vorhalten und fragen, was er sich denn ausgerechnet dabei gedacht hat“, riet Christian Heeck seinen Zuhörern auf der Deele von Mittrops Hof. Dorthin hatte die Hospizbewegung am Donnerstagabend ehrenamtliche Mitarbeiter unter dem Motto „Humor und Lebenssinn“ eingeladen. Begrüßt wurden Referent und Gäste von Ulla Staender.

„Wenn Probleme eine Gestalt bekommen, verlieren sie von ihrer Bedrohlichkeit – und das ist Humor“, stellte der münsterische Diplom-Pädagoge und Kunstvermittler fest. Damit äußerte er Hintersinn: „Wenn ein Patient lacht, hat er keine Zeit, krank zu sein. Bildlich schilderte der Mitbegründer der „Klinikclowns“ ein Beispiel. „Wenn Sie allmorgendlich immer zur gleichen Zeit von der nervigen Frau X beschuldigt werden, ihre Pantoffel gestohlen zu haben, kaufen Sie beim nächsten Trödel einfach ganz viele, um sie zu verstecken – und dann finden Sie diese gemeinsam“, riet der Referent augenzwinkernd. Verblüffung sei das Mindeste, was herauskommt. Schallendes Gelächter dieser Frau das Beste.

„Wenn Ihnen nach Lachen zumute ist, dann lachen Sie, forderte Heeck die Zuhörer auf. „Vergessen Sie nicht: Sie machen das freiwillig, was Sie tun“, schmunzelte Heeck. „Gehen Sie neue Wege. Wenn Sie 20 Jahre lang immer zum Urlaub an den Königssee fahren, werden sie sich nicht mehr an die einzelnen Fahrten erinnern. Das Gedächtnis speichert lieber Premieren“, verdeutlichte der Referent. Schließlich sei der Sinn des Lebens einfach das Leben selbst. Eine Binsenweisheit seiner Mutter platzierte der Münsteraner ebenfalls: „Wenn du es sowieso tun musst, tu es doch einfach gern. Das erleichtert.“

Lebenseinstellung hat nach Heeck nichts mit Erfolg im Beruf und mit Geld zu tun. „Sie hat direkt mit dem Sinn des Lebens zu tun.“ Der 90-minütige Vortrag war immer wieder mit unterhaltsamen Anekdoten des ganz und gar nicht geradlinig verlaufenen Lebens Heecks angefüllt.

Autor Peter Schniederjürgen

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