Damit sich der Kammmolch wohlfühlt – Umweltbetriebe sanieren Habitat

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Der Nördliche Kammmolch ist ein recht großer, kräftiger Wassermolch mit breitem Kopf. Die Männchen erreichen eine Länge von zehn bis maximal 18 Zentimetern, die Weibchen von elf bis maximal 20 Zentimetern. So beschreibt das Internetlexikon ein Amphibium, das schon seit zehn Jahren an der Werse südlich der Zeche Westfalen bekannt ist. „Wie groß seine derzeitige Population ist, wissen wir aber nicht“, sagt Robert Reminghorst, stellv. Leiter der Ahlener Umweltbetriebe (AUB).

In Abstimmung mit dem Amt für Planung und Naturschutz beim Kreis Warendorf richtet die Stadt Ahlen zurzeit alles so her, dass der Kammmolch sich durch die bald hier trassierte Osttangente ungestört fühlt. Rund 20.000 Euro kostet die Maßnahme, die zurzeit von der Ahlener Firma Lodenkemper umgesetzt wird.

Bereits vor zehn Jahren ist das im Dreieck von Zeche, Werse und Osthalde gelegene Habitat angelegt worden. „Seinerzeit in der Annahme, dass die Umgehungsstraße deutlich früher gebaut wird“, erinnert AUB-Tiefbauleiter Mathias Wehmeyer an die Geburtswehen der Osttangente. Wie auch immer: Nach Jahren des Stillstands läuft das Projekt Osttangente mit dem zu errichtenden Brückenbauwerk über die Werse endlich an. Die Kammmolche blieben all die Jahre unbehelligt, so wie auch die Landschaft um sie herum. Pionierpflanzen, von denen manche Baumgröße erreicht haben, müssen deswegen entfernt werden. Auch das verlandete Becken, dessen tiefste Stelle einen Meter beträgt, wird vorsichtig saniert. Bei Hochwasser oder nach starkem Regenniederschlag sammelt sich in ihm das Wasser, das die Amphibien zum Überleben brauchen. Bei allen Eingriffen wird so achtsam wie möglich vorgegangen, versichert Robert Reminghorst: „Immer mit Rücksicht auf die Tiere, die im Schlamm in Winterstarre verharren.“     

Um auch anderen Kleintieren Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen, entstehen demnächst links und rechts des künftigen Brückendamms Totholzhaufen und Benjeshecken. Sie bieten Igeln, Vögeln und Insekten Unterschlupf. Zeit für einen echten ersten Spatenstich für die Osttangente, so Reminghorst, wird seiner Einschätzung nach im Frühsommer sein. „Ab dann wird schnell etwas zu sehen sein, wenn die Dämme aufgeschüttet werden.“

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