„Daraus könnte mehr werden“ – Radfahrer rollen über Asphalt auf dem Olferadweg
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Staub und Schotter gehören hier der Vergangenheit an, stattdessen rollen die Räder nun sanft und lautlos über eine drei Meter breite materialschonende Asphaltdecke.
Einen gut ausgebauten Anschluss besitzt der Radweg ebenso Richtung Süden. 60 Meter lang ist der Zubringer, der von der scharfen Kurve an der Schinkelstraße auf die Olfebrücke zuführt. Von dort geht es entlang der Olfe auf dem Zweirad stadtauswärts weiter. Kernstück des neu hergestellten Radwegenetzes an der Olfe ist der 700 Meter lange Abschnitt, der durch Felder und parallel zum Gewässer vorbei am Gewerbegebiet Nord in östliche Richtung verläuft. Auf Höhe der Straße „In der Schlinge“ stößt der Olferadweg wieder auf die Schinkelstraße. Dort haben Radfahrer und Fußgänger die Wahl: Entweder den Katzensprung machen zum Naherholungs- und Wohngebiet Langst oder es geht geradeaus weiter in Richtung Rodelberg.
„Radfahrer und Fußgänger werden das neue Wegesystem zu schätzen wissen“, ist sich Robert Reminghorst von den Ahlener Umweltbetrieben sicher. Ob Radpendler, Touristen oder heimische Freizeitfahrer: Ihnen allen steht nun eine leistungsfähige Erschließung im nordöstlichen Stadtgebiet zur Verfügung, abseits von den viel befahrenen Verkehrsadern Vorhelmer Weg und Schinkelstraße. Die Beliebtheit des einen Kilometer langen neuen Radweges steigern wird zudem die komfortable Ausstattung mit 22 LED-Lampen, die den Radweg bei Dämmerung und Nacht in ein verkehrssicheres Licht tauchen werden. „Was nicht unwichtig ist, weil auch viele Schülerinnen und Schüler den Weg nutzen werden“, so der stellvertretende Umweltbetriebsleiter.
Zeitgleich mit dem Radwegebau entstand an der Olfe eine weitere Maßnahme. Der Wasser- und Bodenverband renaturierte den Bachlauf, um dem Hochwasserschutz aber auch der heimischen Tier- und Pflanzenwelt Gutes zu tun. Weitere Gehölze pflanzen die Ahlener Umweltbetriebe im Herbst, um an der Olfe ein grünes Band zu spannen. Von den naturnahen Verbesserungen werde auch der Freizeitwert des Olferadweges profitieren, sagt Bürgermeister Dr. Alexander Berger voraus. „Es macht wirklich viel Freude, hier her zu fahren, und wer weiß: Vielleicht wird ja noch mehr daraus?“ kann sich der Bürgermeister gut vorstellen, nach den jetzt freigegebenen Teilstücken zu einem späteren Zeitpunkt den Weg sowohl in östlicher als auch in westlicher Richtung qualitativ ansprechend zu verlängern. „Quasi von der Olfe-Quelle bis zur Mündung in die Werse“, so Berger. Gut zur Geltung käme damit das Trialog-Konzept aus der Landesgartenschau-Bewerbung, das ein verbindendes Verkehrswegedreieck an Werse, Zechenbahn und Olfe vorgesehen hat.
Danken möchte Berger ausdrücklich Landwirt Martin Füchtenhans, der die Planungen für den Radweg von Anfang an positiv begleitet habe und ohne dessen Entgegenkommen das Projekt nicht umzusetzen gewesen wäre. „Unkompliziert und fair“ seien die Verhandlungen über den Grunderwerb verlaufen. „Ein schönes Beispiel für wahren Bürgersinn“, findet Ahlens Bürgermeister. Dass der Olferadweg nicht nur das Radfahren angenehmer macht, sondern auch für Sportler von Wert ist, steuert Bauleiter Thorsten Kräutner von den Umweltbetrieben bei: „Ich habe hier schon erste Jogger beobachtet, die den Weg für sich entdeckt haben.“ Ihm selbst mache zwar zurzeit das Knie Probleme, „aber wenn das wieder okay ist, ziehe ich hier auch meine Runden, definitiv.“
Gefördert hat den im November begonnenen Radwegebau das Land Nordrhein-Westfalen zu 70 Prozent im Rahmen eines Programms zur Verbesserung der Verkehrsverhältnisse. Am Ende baute die Stadt Ahlen günstiger als geplant: Die bewilligten 218.200 Euro brauchten nicht komplett ausgeschöpft zu werden.