Das Schaffen einer Kunstwerkerin – Retrospektive Rosa Fischer in der Stadtbücherei

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Rund 20 Gäste fanden zur Vernissage einer Werkschau von Rosa Fischer den Weg in das Lese-Café der Stadtbücherei. Kultur-Fachbereichsleiter Christoph Wessels freute sich besonders, zahlreiche Wegbegleiter der 1980 verstorbenen Malerin begrüßen zu dürfen, unter ihnen auch Ehrenbürger und Altbürgermeister Herbert Faust, der persönliche Erinnerungen mit der Autodidaktin verbindet.

In zahlreichen Ahlener Wohnzimmern sind noch heute („Meine Stärke sind Blumen“) ihre überwiegend floralen Motive zu finden. „Rosa Fischers kunsthandwerkliches Schaffen sprach sehr viele Menschen an“, erinnerte Christoph Wessels an die Popularität der Künstlerin, die sich selbst lieber als „Kunstwerkerin“ bezeichnet habe. Künstlerisches Schaffen und Werken verband die 1904 im Sudetenland geborene Fischer in einem Bereich, der heute Ehrenamts-Engagement bezeichnet wird. Einen Senioren-Club mit 50 Mitgliedern rief sie ins Leben, betreute Menschen im Seniorenheim und war auf ihrem Mofa in der Stadt nie zu übersehen. „Erst als die Helmpflicht eingeführt wurde, hat meine Mutter das Zweirad stehen  lassen“, gab Fischers Tochter Doris Wünsch eine Anekdote zum Besten. Die Malerei von Landschaftsbildern in Öl sei nicht nur Hobby und persönliche Leidenschaft gewesen. „Mit dem Verkauf der Bilder hat sie auch zum Lebensunterhalt der Familie beigetragen.“

Selbst das ZDF habe in den 70er-Jahren eine Reportage ausgestrahlt über die schöpferisch talentierte Tausendsasserin, die an der Rottmannstraße zuhause war. Neben der Malerei war Rosa Fischer aber auch begeisterte Bastlerin. „Ich kann aus nichts etwas machen“, zitierte sie Wessels und lieferte damit auch den Schlüssel zum Verständnis, warum Rosa Fischer zu Lebzeiten eine so gefragte und beliebte Frau in Ahlen war.

Die Werkschau Rosa Fischers ist noch bis zum 13. April zu den Öffnungszeiten der Stadtbücherei im Lese-Café zu sehen.

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