Datenschutz konsequent im Blick behalten

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Ist die aktuelle Krise eine Chance für die Digitalisierung von Schule? Ist der Druck jetzt so gewaltig, dass endlich flächendeckend bis zum Endverbraucher, den Schülerinnen und Schülern, gedacht wird? Und wo bleibt dabei der Datenschutz? Oder geht Virenschutz vor Datenschutz?

Das Schulministerium hatte Mitte März entschieden, den Unterrichtsbetrieb an allen Schulen in NRW mit Wirkung zum 16. März 2020 zu schließen. Davon war natürlich auch die Fritz-Winter-Gesamtschule betroffen. Erreichbar waren die Schülerinnen und Schüler sowie deren Elternhäuser nur noch auf telefonischem, digitalem oder postalischem Wege. Darauf vorbereitet war kaum eine Schule.

Die Fritz-Winter-Gesamtschule hat schnell reagiert und in Windeseile allen Schülerinnen und Schülern eine einheitlich vergebene Emailadresse eingerichtet, um das vielseitig nutzbare Programm Microsoft Teams, eine Plattform, die in Deutschland von vielen Schulen und Universitäten eingesetzt wird, als Kommunikationsplattform nutzen zu können.

Zeitgleich wurde den Schülerinnen und Schülern auf der Homepage der Schule eine Anleitung zur Installation und ersten Nutzung des Programms zur Verfügung gestellt.

Inzwischen wird diese Kommunikationsform intensiv genutzt. „Es sind ca. 1250 aktive Nutzer. Seit dem Ende der Osterferien über 80.000 Chatnachrichten und mehr als 35.000 E-Mails. In der E-Mail-Aktivität ist das eine Steigerung von fast 1500% (15mal so viele) und bei den Chatnachrichten von fast 1000% (Verzehnfachung) im Vergleich zur Zeit vor der Schulschließung,“ stellt David Schinowski, der federführend in diesem Bereich Gewaltiges in den vergangenen Wochen geleistet hat, die aktuellen Nutzerzahlen dar.
Die Ahlener Gesamtschule hat aber auch mit Studienrat Arno Katz einen Datenschutzbeauftragten, der diese Entwicklung nicht nur begeistert begleitet, sondern auch die Frage stellt, ob und wie die Nutzung dieses Programms mit dem Datenschutz vereinbar sei.

Um das ein wenig zu beleuchten hat am vergangenen Donnerstag der versierte Datenschutzbeauftragte Guido Wirtz von der K&K Networks GmbH in der Fritz-Winter-Gesamtschule einen ausgesprochen informativen Vortrag zum Thema „Datenschutzkonformer Einsatz von Microsoft 365“ gehalten. Dabei unterstrich er an vielen Stellen, dass Schulen eine hohe Verantwortung für die personenbezogenen Daten ihrer Lehrerinnen und Lehrer und vor allem auch der Schülerinnen und Schüler tragen.
Und genau dem will die Fritz-Winter-Gesamtschule gerecht werden, indem sie als nächsten Schritt über Rechtsgrundlagen, Verantwortlichkeiten, Ansprechpartner, Umfang der Datenverarbeitung und Speicherung sowie Konsequenzen bei Regelverstößen informiert und um Einwilligung der neuen Nutzung durch die Eltern bittet.
Da die Fritz-Winter-Gesamtschule großen Wert auf den persönlichen Kontakt zu ihren Schülerinnen und Schülern legt, wird immer stärker eine Videokonferenz-Plattform verwendet, um Sitzungen innerhalb der Lerngruppen unter Leitung einer Lehrkraft abzuhalten und um Beratung und Unterstützung durch Lehrkräfte in Kleingruppen und im Vier-Augen-Gespräch zu ermöglichen. Die Erzihungsberechtigten habe ein Recht, darüber informiert zu werden, und die Fritz-Winter-Gesamtschule legt darauf auch großen Wert.

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