Den Frieden in Europa bewahren – Kundgebung zum Volkstrauertag auf dem Marktplatz

(Kommentare: 0)

Zum zentralen Gedenken der Stadt Ahlen traten am Sonntagabend aus Anlass des Volkstrauertages auf Einladung von Bürgermeister Dr. Alexander Berger neben Bürgerinnen und Bürger die Abordnungen von Vereinen, Institutionen und Organisationen auf dem Marktplatz zusammen.

Für die Opfer von Kriegen und Bürgerkriegen sowie alle Menschen, die in Diktaturen aus politischen, religiösen oder rassistischen Gründen ihr Leben lassen mussten, legten der Bürgermeister und der Kommandeur des in Ahlen stationierten Aufklärungsbataillons 7, Oberstleutnant Stefan Kribus, Kränze am Ehrenmal nieder.

Berger erinnerte in seiner Begrüßung daran, dass auch Ahlen von den Wirren der großen europäischen Kriege nicht verschont geblieben sei. Der Volkstrauertag möge von allen Bürgerinnen und Bürgern als Mahnung verstanden werden, wie wichtig der Frieden sei. Der seit 70 Jahren in Europa währende Frieden sei dem gemeinsamen Wirken demokratischer Bürgergesellschaften zu verdanken. „Ich bin überzeugt: Die Europäische Einigung ist das größte Friedenswerk, das die Menschheit je gesehen hat. Europa ist mehr als ein romantisch verklärtes Ideal“, appellierte Berger. Wer mit offenen Augen und offenem Herzen über eine der großen Kriegsgräberstätten in Europa gehe, dem würde sich eine neue Perspektive auf politische Bemühungen um Frieden, Einigkeit, Freiheit und Menschenrechte eröffnen. Erstmalig wurde zum Abschluss des Gedenkens neben dem Deutschlandlied auch die Europahymne „Ode an die Freude“ vom Musikverein Vorhelm angestimmt.

In seiner Ansprache zum Volkstrauertag mahnte Pastoralreferent Ralf Peters von der katholischen Kirchengemeinde St. Bartholomäus zur Völkerverbindung. „Wer in einer friedlichen Welt leben will, der darf sich in seinem Tun und Handeln nicht auf das eigene Umfeld, das eigene Land beschränken. Wir alle leben auf einer Erde, sind miteinander vernetzt und verwoben, letztlich brauchen wir einander.“ Er spüre „bisweilen zumindest eine Anspannung“, ob der Frieden langfristig so bleiben werde. „Ich denke schon, doch ein kleines `aber` lässt sich nicht beiseiteschieben.“

Zum Abschluss der Gedenkveranstaltung, auf der die Auszubildende der Stadtverwaltung Khatera Popal das Totengedenken verlas, rief Bürgermeister Berger zu Spenden für die am 2. Dezember beginnende jährliche Haus- und Straßensammlung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) auf. Schon eine kleine Spende trage dazu bei, das Motto des VDK „Versöhnung über den Gräbern“ umzusetzen.

Seit 1919 pflegt der VDK im Ausland Kriegsgräberstätten. In 833 Grabstätten in 46 Ländern ruhen Soldaten, aber ebenso Bombenopfer, Kriegsgefangene und Geflüchtete. Diese Mahnorte sind auch Orte des Lernens. Dort führt der VDK jedes Jahr 20.000 junge Menschen aus ganz Europa zusammen. Sie erfahren, dass es wichtig ist, die Vergangenheit zu kennen. Sie erkennen im Dialog, dass es eines klaren Blickes auf die Konflikte und Gefahren der Gegenwart bedarf, sowie die Kenntnis unterschiedlicher Perspektiven, um zu gemeinsamen Lösungen zu kommen. Damit leistet der VDK einen Beitrag zu einem friedfertigen Miteinander in Europa.

Zurück