DGB intensiviert Kooperation in der BeSt-Konferenz

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Über die Ausbildungs- und Beschäftigungslage in der viertgrößten Stadt des Münsterlandes tauschten sich Bürgermeister Benedikt Ruhmöller sowie der DGB-Regionsgeschäftsführer Winfried Lange und sein Organisationssekretär Martin Menacher kürzlich aus. In dem Gespräch und bei der anschließenden Besichtigung des Wirtschaftsstandortes ging sei es den beiden Gästen vom Deutschen Gewerkschaftsbund darum, „Ahlen einmal abseits der Strukturdaten zu erleben“, wie Lange sagte.


Gelegenheit dazu bestand beim Ortstermin auf der früheren Zeche Westfalen, die sich fünfzehn Jahre nach ihrer „Deckelung“ zu einem prosperierenden Gewerbestandort entwickelt hat. Die Wersestadt, so die Einschätzung des münsterländischen DGB-Chefs, hat „den Wandel nach der Kohle sehr gut vollzogen“. Bei einer Fahrt durch die Industrie- und Gewerbegebiete machten sich Lange und Menacher ein Bild von der hohen Auslastung der Ahlener Gewerbeflächen. „Doch obwohl unsere mittelständische Industrie sehr floriert, leidet Ahlen unter einer stagnierenden Arbeitslosigkeit von rund zehn Prozent“, beschrieb Bürgermeister Ruhmöller die „anhaltende Herausforderung“.


Die hauptamtlichen Gewerkschafter äußerten sich anerkennend über die Wege, die Ahlen eingeschlagen hat, um die verfestigten Strukturen der Jugendarbeitslosigkeit vor allem im Südosten der Stadt aufzubrechen. Mit der „Konferenz für Berufsausbildung und Beschäftigung im Stadtteil“, kurz BeSt-Konferenz, sei ein wirksames Instrument geschaffen worden, um die Arbeitsagentur und das Jobcenter, soziale Einrichtungen, Wirtschaft, Schulen, städtische Abteilungen und viele mehr mit ihren jeweiligen Bemühungen effektiv zu bündeln. Ruhmöller begrüßte die Absicht des DGB, sich verstärkt in die BeSt-Konferenz und ihre Arbeitskreise einzubringen.


Winfried Lange und Martin Menacher sehen es mit wachsender Sorge, dass immer weniger Schülerinnen und Schüler die Bereitschaft zu einer dualen Ausbildung aufbringen. „Die Schere zwischen Ausbildungsangeboten und tatsächlicher Nachfrage geht immer mehr auseinander“, beobachtet Lange seit geraumer Zeit. Er appelliert an die weiterführenden Schulen, intensiver handwerklich-technisches Interesse zu wecken. „Die Ahlener Wirtschaft ist zu einem großen Teil geprägt von der Metallverarbeitung. Da müssen die Schüler wissen, wie ein Werkstoff sich in der Hand anfühlt.“ Die Gäste stimmten auch dem Plädoyer des Bürgermeisters für die betriebliche Weiterbildung zu. Winfried Lange: „Wir sind stolz, dass die IG Metall diese erstmals in ihrem Tarifvertrag verankert hat.“


Ihren Besuch in Ahlen beendeten die DGB-Vertreter mit einem Abstecher zur Wirtschaftsförderungsgesellschaft, wo sie Geschäftsführer Jörg Hakenesch über die Perspektiven des Wirtschaftsstandortes informierte. Münsterlandweit zählt der Deutsche Gewerkschaftsbund 110.000 Mitglieder, davon 2.617 in Ahlen und 13.675 kreisweit.

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