Die Saison im Ahlener Freibad: Viel Licht, wenig Schatten

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„Wir können Sommer“, sagt Bürgermeister Dr. Alexander Berger und schaut in das verwaiste Freibad am Bürgermeister-Corneli-Ring. Dort, wo sich vor wenigen Wochen noch die hitzegeplagten Ferienmenschen tummelten, ist jetzt Ruhe eingekehrt.

Das Wasser steht spiegelglatt in den Becken, kein Kindergetöse und Plantschen zerreißt die Stille, kein Hauch liegt mehr in der Luft von dem unnachahmlichen „Freibad-Geruch“ nach Sonnencrème, Chlor und frittierten Pommes. Für 2018 ist die Badesaison im Freien beendet. Es sei eine „Druck-Saison“ gewesen, meint Berger beim abschließenden Rundgang, der ihn mit Stadtwerke-Chef Hans Jürgen Tröger und Stadtbaurat Andreas Mentz über menschenleere Liegewiesen führt.

Druck habe es gegeben im Guten wie im Kritikwürdigen. Über die rund 74.000 Besucherinnen und Besucher aus allen Generationen, mal eben die Verdoppelung zum Vorjahr, will niemand sich beklagen. „Die Parksituation aber müssen wir unbedingt in den Griff bekommen“, sind sich die drei letzten Gäste im Freibad einig. Was in diesem Sommer zu den Stoßzeiten vor dem Freibad zu beobachten gewesen sei, dürfe sich nicht wiederholen. „Dabei ist wildes Parken gar nicht notwendig“ schüttelt Tröger den Kopf. Nur wenige Meter weiter, am Sportpark Nord, stehen Parkplätze in sprichwörtlicher Hülle und Fülle zur Verfügung. Der Haken daran sei wohl, „dass man zu weit zu Fuß gehen muss“. Abhilfe könnte ein zweiter Eingang an der Nordseite schaffen. Dann würde der Parkraum am Stadion auch besser angenommen, so die Erwartung von Stadt- und Badspitze. Ausgesprochen, und schon notiert auf dem Aufgaben- und Ideenzettel für die lange Zeit, die bis zur kommenden Saison verstreichen wird.

Spürbar besser angenommen worden sei das Freibad in diesem Jahr von Familien mit Kindern. Die sichtbare Präsenz von Servicepersonal, das sich um Sicherheit und ungetrübten Badespaß der Gäste kümmert, habe sich wohl herumgesprochen, meint Schwimmmeister Sven Krieg. Nichts ausrichten habe man indes gegen die Wespenplage können. „Stiche unter dem Fuß waren der Renner.“ Mit Hausmitteln und Kühlung sei aber in allen Fällen schnelle Hilfe geleistet worden.

Der gute Ruf des Ahlener Freibades reicht weit ins Umland. Das Personal, so Krieg, wisse von „Gästen aus Hamm oder Beckum, das kommt gar nicht selten vor.“ Besucher von auswärts bedeuten aber eben auch mehr Verkehr. Gut, dass viele Ahlener dank der zentralen Lage des Freibades mit dem Fahrrad zum Badespaß kommen. Wie bei den Autos gebe es auch beim Parkverkehr der Zweiräder Verbesserungsbedarf, findet Andreas Mentz. „Die Abstellflächen sind ziemlich in die Jahre gekommen.“ Alte „Felgenkiller“ müssten weg, dafür zeitgemäße Abstellbügel angeschafft werden. „Das passt dann auch gut in unser Radverkehrskonzept.“

„Gibt es weitere Wünsche der Gäste?“ möchte Berger erfahren. Ein Wasserspiel für die ganz Kleinen, fällt Sven Krieg ein. „Das wird häufig geäußert.“ Und auch „eine Art Indoor-Spielhalle“, in der bei kurzen durchziehenden Schauern vorübergehend Zuflucht gefunden werden kann, wäre eine sinnvolle Ergänzung. Von einem Verfall der Sitten will der routinierte Schwimmmeister zwar nicht sprechen, „aber etwas mehr Respekt vor dem Personal wäre gelegentlich schon angebracht“, so sein ganz persönliches Anliegen, das er auch für die Kolleginnen und Kollegen anbringt. Den Aufenthalt auf der Liegeweise versüßen könnte auch freies WLAN, meint Bürgermeister Berger. „Überall, wo viele Menschen zusammenkommen und sich länger aufhalten, sollte es heutzutage dazugehören.“ Was in der Innenstadt schon nahezu flächendeckend funktioniert, dürfe seiner Meinung nach auch im Freibad nicht fehlen. „Das ist eine Forderung, die ich immer wieder höre.“

Mit einer schon beschlossenen Veränderung dürfen die Freibadgäste im nächsten Jahr fest rechnen. „Die Außenumkleiden erhalten eine Heizung“, kündigt Hans Jürgen Tröger an. „Die Bedingungen, die wir hier haben, sind wirklich gut“, zieht Bürgermeister Berger beim Verlassen des Freibades eine insgesamt positive Saisonbilanz. Der Blick auf das am Eingang nun im Dunkeln liegende italienische Restaurant lässt ahnen, dass bei den diesjährigen Besucherzahlen auch das „La Garda“ im zu Ende gegangenen Sommer „bella figura“ machte.

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