Ein Alleskönner am Straßenrand
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An das perfekte „Straßenbegleitgrün“, so die gar nicht satirisch gemeinte technische Bezeichnung für Gewächse am Straßen- und Wegesrand, stellt der oberste Stadtgärtner bei den Ahlener Umweltbetrieben (AUB) hohe Anforderungen.
Im Winter resistent gegen Frost und Streusalz bewährt sich die Korallenbeere sommertags auch an trockenen und schattigen Standorten. „Dabei ist sie äußerst schnittverträglich und dichtbuschig“, zählt Pieconkowski weitere Vorteile auf. Einmal im Jahr benötige sie einen Schnitt, danach brauche sie keine weitere Pflege mehr. Die letzten fünf Jahre nutzten die Umweltbetriebe, um den Bodendecker auf Herz und Nieren zu testen. Jetzt kommt er stadtweit zum Einsatz.
Ausschlaggebend hierfür sei, so AUB-Leiter Bernd Döding, „die immense Pflegeleichtigkeit.“ Öffentliches Grün am Straßenrand muss nämlich ständig kurz gehalten werden. „Das erfordert die Verkehrssicherheit, damit an Einmündungen und Kreuzungen der freie Blick in den Straßenverkehr ungehindert möglich ist.“ Die bislang verwendeten schnellwachsenden Blütensträucher hätten es in der Vegetationsperiode kaum zugelassen, ihren Wuchs zuverlässig zu bändigen. „Innerhalb von 14 Tagen bis zu einem Monat waren die groß, da können wir nicht gegen anschneiden.“
Zuständig ist die Gruppe für Grünflächenunterhaltung im Stadtgebiet und den Ortsteilen für rund 95.000 Quadratmeter Gehölzflächen an Straßen. Viele Grünflächen sind dabei nur etwa einen bis zwei Quadratmeter groß, so wie an der Menzelstraße, wo derzeit der Austausch der Pflanzen in vollem Gange ist. 25.000 Quadratmeter an Hauptverkehrsachsen seien schon erledigt, sagt Ralf Nürnberger. „Jetzt gehen wir in die Nebenstraße und Anwohnerbereiche, wo schnell und hochwachsende Büsche durchaus Probleme bereiten an Grundstückszufahrten“, weiß der Gärtnermeister bei den Umweltbetrieben aus Anrufen von Bürgerinnen und Bürgern.
Für diesen Winter haben sich die AUB vorgenommen, etwa 5000 Quadratmeter Korallenbeeren auch auf den Kleinstflächen zu setzen. Ausgeführt werden die Arbeiten von der Firma Boymann, die den Zuschlag für den Austausch der Gewächse bekommen hat. Schwerpunkte sind noch bis Ende Februar Anliegerbereiche im nördlichen und westlichen Stadtgebiet sowie die Gewerbegebiete Ost und Olfepark. „Weiter geht es dann im kommenden Winter“, stellt Jörg Pieconkowski den Fortgang des Austauschprogramms in Aussicht. Rund 16 Euro kostet die Maßnahme pro Quadratmeter, dafür sinken aber auf Dauer auch der Pflegeaufwand und die damit verbundenen Kosten.