Ein Leben für die Verständigung: Ruth Frankenthal ist gestorben
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Viele Jahre hielt sie die Gedenkrede zum 9. November am Mahnmal für die von den Nazis ermordeten und vertriebenen Juden aus Ahlen. „Mit ihren eindringlichen und resolut vorgetragenen Appellen für Menschlichkeit und gegen Antisemitismus hat sie uns immer wieder den Spiegel vorgehalten und die richtigen Worte gefunden, um gesellschaftliche Fehlentwicklungen aufzudecken“, so Köttendorf. Die Gedenkveranstaltung aus Anlass der Reichspogromnacht wird alljährlich in der Klosterstraße ausgerichtet vom Forum Brüderlichkeit, der Stadt Ahlen, der Familienbildungsstätte und der Volkshochschule. Für den Kreis der Organisatoren sagt Nadine Köttendorf: „Wir alle sind sehr traurig.“
Seit 1992 wirkte Ruth Frankenthal als jüdische CJZ-Vorsitzende. Geprägt durch ihre Erfahrungen als Kind von Holocaust-Überlebenden war ihr Leben erfüllt von ihrem Einsatz gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus, gegen das Vergessen und für die Vermittlung jüdischer Religion und Kultur, heißt es vom Vorstand der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit. Ihr gerades, ehrliches Wort und ihr begeisterndes Temperament haben wesentlich zur Verständigung jüdischer und christlicher Menschen beigetragen.
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