Ein Schultag im warmen Pullover

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Dass schon mit relativ kleinen Mitteln der Umwelt etwas Gutes getan werden kann, haben am Freitag die Schülerinnen und Schüler der Marienschule unter Beweis gestellt. Auf Initiative von Klassenlehrer und Schul-Energiebeauftragtem Sven Stilling wurden die Heizkörper für einen Tag um drei Grad nach unten geregelt.

Niemand brauchte dabei zu frieren, denn am „Warmen-Pulli-Tag“ gab es rund um das Thema Klimaschutz in den Schulklassen eine Menge spielerische Bewegung. Die begann schon auf dem Schulweg, der aus Muskelkraft beschritten werden musste. In Absprache mit den Eltern hieß es nämlich „Das Auto bleibt zuhause“. Die meisten hielten sich daran und kamen tatsächlich zu Fuß, auf dem Fahrrad oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule.

„Es ist viel ruhiger und entspannter heute“, merkte Schulleiterin Stephanie Hallermann den Unterschied zu anderen Tagen, als sie um Punkt acht Uhr den Bürgermeister begrüßte. Dr. Alexander Berger kam aber nicht nur als Stadtoberhaupt, um die Schülerinnen und Schüler für ihre Umweltaktion zu loben. Auch als Vater führt es ihn regelmäßig an die Marienschule. „Wenn es heute auch etwas kühler ist, so tun wir doch zusammen etwas sehr Sinnvolles.“ Gegen Kälte könne man sich warm anziehen, so Berger. Die Tiere am Nordpol hingegen seien gegen die Folgen des Klimawandels schutzlos. Was passiert, wenn die Eisschollen schmelzen und damit wertvoller Lebensraum für Eisbären verloren geht, lernten die Kinder in einem Spiel. Ziemlich eng und ungemütlich wurde es auf den immer weniger werdenden Fußmatten, die Sven Stilling und Lehrer Ludger Bruns Stück für Stück unter ihren Füßen wegzogen.

Unterstützung für den kindgerechten Energieaktionstag an der Marienschule kam vom Zentralen Gebäudemanagement der Stadt Ahlen. Sämtliche städtische Schulen und Kitas haben seit zwei Jahren Energiebeauftragte eingesetzt. Schülern und Kindergartenkindern soll so schon früh ein Bewusstsein für den richtigen Umgang mit Energie vermittelt werden. „Wer in der Schule darauf achtet, dass am helllichten Tage keine Lampen sinnlos brennen, der wird auch zuhause das Licht ausschalten, wenn es nicht gebraucht wird“, sagt ZGM-Projektleiterin Leonie Sahm und setzt auf die Kinder als Multiplikatoren. Die Stadt will mit der Schulung von Energiebeauftragten nicht nur Energiekosten reduzieren. Durch einen bewussten Umgang mit elektrischer Energie und Wärmeenergie leisten die Schulen und Kindertageseinrichtungen auch einen Beitrag, die Treibhausemissionen weltweit zu vermindern. Der Anreiz, sich ehrgeizig auf die Suche nach energetischen Optimierungsmöglichkeiten zu machen, ist für die teilnehmenden Schulen und Kitas beträchtlich. Erfolgreiche pädagogische Aktivitäten, die zum klugen Umgang mit Licht und Wärme führen, werden jeweils zu Schuljahresende mit Geldprämien bedacht. 

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