Einkaufszentrum kann kommen
(Kommentare: 0)
Stabile Mehrheit
Stadtentwicklungsausschuss schickt Empfehlung zur Realisierung nach Hamburg zur HBB.
Das Tor zur Fußgängerzone wird gebildet durch ein attraktives und großes Einkaufscenter. Die politische Mehrheit fürs HBB-Zentrum steht und ist stabil. Mit nur einer Gegenstimme (BMA) und einer Enthaltung (SPD) schickte der Stadtentwicklungs- und Planungsausschuss am späten Nachmittag seine Empfehlung nach Hamburg, Investor HBB möge sein Zehn-Millionen-Projekt in der oberen Oststraße realisieren. Für die Einkaufsstadt Ahlen heißt das: Grünes Licht hinter rotem Klinker für C&A, Rossmann, Depot und Reno.
„Ist Gut und Billig für Ahlen gut genug?“ Rolf Leismann erneuerte die per BMA-Antrag bereits aufgeführte Kritik an der Fassadengestaltung mehr als deutlich. Frei nach Goethe entstehe an dieser hochsensiblen Stelle ein brachialer Ton und keine Musik. Seine Kritik an Verwaltung und Gestaltungsbeirat: „Jegliches Gespür für Architektur scheint hier zu fehlen.“ Viele würden nicht mehr in die Hände klatschen, wenn der Klotz erst stehe. Leismann: „Ja, Ansiedlung muss an dieser Stelle erfolgen. Aber nicht so!“
Stadtbaurat Andreas Mentz zeigte sich überzeugt, einen guten Kompromiss gefunden zu haben: Vollverziegelung bis auf eine Ausnahme (Bismarckstraße), Strukturelemente, Glasversetzungen – alles Qualitätsmerkmale. Von Höhe und Volumen her sei die neue
Situation vergleichbar mit der alten. Mentz: „Bisher fragen sich die Leute an der Ampel: Lohnt es sich, weiterzugehen oder drehen wir um? Ich bin überzeugt: Demnächst wird die Entscheidung eine andere sein.“ Die erforderliche Höhenanpassung des Zonenpflasters falle in die Zuständigkeit der Bauherren. Die Stadt werde die Maßnahme mit einer Aktualisierung des Baumbestandes begleiten. Zum Zeitplan: Abriss im Spätsommer, Neubau ab Herbst.
Reiner Jenkel, keineswegs in „Jubelstimmung“, kündigte für die Linken Zustimmung an. Die Anbieter passten wunderbar ins Angebot, die Knochenbildung komme. Und: „Was HBB in Oelde baut, hat nicht die Qualität wie hier bei uns.“ Zudem: Wenn die Bäume erst groß genug seien, würden auch die Kritiker verstummen.
Zustimmung auch von der FWG (Heinrich Artmann: „Mehr Kaufkraft.“), der FDP (Stephan Eifler: „Mehr Wirtschaftskraft.“) und den Grünen (Petra Pähler-Paul: „Weil Investition für Ahlen wichtig ist.“) Auch wenn architektonisch mehr dringesteckt hätte. Norbert Bing (SPD) hielt den gefundenen Kompromiss für tragbar, wenn auch die Bismarckstraße Bauchschmerzen bereite. Für die CDU gab Dieter Thiede zu Protokoll: „Wir sollten alle froh sein, dass wir ein solches Objekt bekommen.“
Quelle Ahlener Zeitung
Von Ulrich Gösmann