Eisglätte hielt Winterdienst in Atem
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Der Winterdienst der Stadt Ahlen wurde vom Glatteis am Wochenende auf eine harte Probe gestellt. „Ich kann mich nicht erinnern, schon einmal eine solche Situation erlebt zu haben“, sagte Einsatzleiter Matthias Krätzig am Montag. Nieselregen habe am Samstagabend auf dem durchgefrorenen Boden in Sekundenschnelle zu gefährlichem Blitzeis geführt. Der Deutsche Wetterdienst hatte für das gesamte Land die höchste Glatteis-Warnstufe ausgegeben.
Autofahrten sollten unbedingt vermieden werden, Fußgänger das Haus nicht verlassen, rieten die Meteorologen. Die Warnung galt bis zum Sonntagmorgen.
Der städtische Winterdienst war mit allen verfügbaren Mitarbeitern pausenlos unterwegs, um die Hauptstraßen befahrbar zu halten. Matthias Krätzig: „Vom Samstagmorgen nach Ende des Schneefalls bis Sonntag um 9 Uhr standen die Räder mit Ausnahme einer kleinen Pause am späten Samstagmittag nicht mehr still.“ An manchen Stellen jedoch mussten selbst die erfahrenen Winterdienstler die Waffen strecken. „Manche Gefällbereiche waren dermaßen vereist, dass unsere Fahrzeuge trotz sehr umsichtiger Fahrweise ins Rutschen gerieten“, berichtet Krätzig. Eigenschutz sei dann die oberste Devise, so dass Streuversuche etwa auf Parkplätzen vorübergehend eingestellt werden mussten.
Krätzig räumt mit der irrigen Vorstellung auf, dass vorsorgliches Streuen auf dem kalten und trockenen Boden die Bildung von Blitzeis verhindere. „Das bringt kaum etwas, weil niemand trotz Niederschlagsradar exakt vorhersagen kann, wann der Eisregen beginnt.“ Durch Wind und Verkehr habe sich das Salz dann häufig schon wieder verteilt und liege nicht mehr auf Straßen und Wegen, wo es benötigt wird. Abhilfe wird in künftigen Wintern Feuchtsalz bringen, für dessen Einsatz zurzeit aber noch die technischen Voraussetzungen fehlen. „Der neue Baubetriebshof wird über eine Soleaufbereitungsanlage verfügen, die es uns ermöglicht, eine spezielle Mischung zu bereiten.“ Diese klebe dann besser auf Fahrbahn und Gehwegen und wirke schneller, so der Einsatzleiter.
Für die kommenden kalten Tage und Nächte ist der Winterdienst gut gewappnet. Seine Vorratslager sind prall gefüllt mit Streusalz. „Das reicht für diese Saison auf alle Fälle“, ist Matthias Krätzig zuversichtlich.