Eltern und Kindern früh demokratische Werte beibringen

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„Kinder sind nie ein Problem, die Herausforderungen stellen die Eltern.“ Auf diesen kurzen und zugespitzten Nenner lässt sich die Sitzung des Begleitausschusses der Ahlener Partnerschaft für Demokratie in der Diesterwegschule bringen. Mit den Mitgliedern des Gremiums sprachen Antonia Heringloh, seit Sommer kommissarische Leiterin der Diesterwegschule, sowie die Schulsozialarbeiterinnen Rena Lohel (Diesterweg- und Barbaraschule) und Jennifer Rachuba (Mammut- und Paul-Gerhardt-Schule).

Die Teilnehmenden des Treffens waren sich darin einig, dass die Vorzeichen für Elternarbeit sehr unterschiedlich sind. „Kinder mit Migrationsvorgeschichte verteilen sich ungleichmäßig auf die Ahlener Schulen“, stellten beide Sozialarbeiterinnen eingangs des Treffens fest. Gründe dafür liegen nicht zuletzt in der konfessionellen Bindung einiger Schulen, die durchweg einen weitaus höheren Anteil an deutschstämmigen Kindern hätten. Hinzu komme die neue Situation durch den Zuzug von Familien aus Rumänien und Bulgarien, wie Heringloh ergänzte. Kinder lernen sehr schnell, allerdings seien die mangelnden Sprachkenntnisse der Eltern oft sehr zeit- und kraftraubend.

Ulla Woltering, Fachbereichsleiterin der Stadt Ahlen für Jugend und Soziales, versicherte, dass die Verwaltung den Handlungsbedarf erkenne und annehme. „Hohe Erwartungen setze ich in die geplante Einrichtung eines Familienzentrums in der Diesterwegschule, das die familiäre Situation der Kinder ganzheitlich in den Blick nehmen wird.“ Die herausragende Bedeutung der Elternarbeit betonte Marina Bänke, Koordinatorin der Ahlener Präventionskette: „Unser Ziel ist die Umsetzung des Ahlener Erziehungskonsenses, der Kinder, Eltern und pädagogisches Personal an einem Strang ziehen lässt.“

Zum Ende der Sitzung erläuterte Anke Peters aus der Integrationsagentur der AWO die Absicht der Partnerschaft für Demokratie, das soeben abgeschlossene Projekt „Demokratieförderung in Kindertagesstätten“ fortan in den Grundschulen fortzusetzen. Heringloh begrüßte diese Idee, betonte aber, dass das KiTA-Projekt nicht eins zu eins auf Grundschulen übertragbar sei. „Im Vorfeld muss geklärt werden, warum Schulen von einem Demokratieprojekt profitieren. Wenn Schulen nur die zusätzliche Belastung sehen, ohne den pädagogischen Mehrwert zu erkennen, werden viele abwinken.“

Lisa Kalendruschat von der Fach- und Koordinierungsstelle der Partnerschaft für Demokratie, gab abschließend Informationen über die zweite Förderphase des Bundesprojektes ab 2020 und wies auf die voraussichtlich noch bessere finanzielle Ausstattung hin. Die Partnerschaft für Demokratie „Eine Idee vom Glück“ ist eine Kooperation der Stadt Ahlen, der AWO Ruhr-Lippe-Ems und des Bürgerzentrums Schuhfabrik, gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

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