Ende einer Ära: Lokalredaktion vom „Ahlener Tageblatt“ verlässt Ahlen
(Kommentare: 0)

Bürgermeister Dr. Alexander Berger nahm am Freitag die Gelegenheit wahr, der Redaktion einen letzten Besuch abzustatten und die Einladung zu einem gemeinsamen Essen auszusprechen. Begleitet wurde er von Stadtsprecher Frank Merschhaus und den beiden früheren städtischen Pressereferenten Klaudia Froede und Christoph Wessels.
„Die Aufgabe der Redaktion ist ein herber Verlust für die Meinungsvielfalt in unserer Stadt“, bedauerte Berger im Gespräch mit der scheidenden Redaktionsleiterin Maria Kessing und ihren Redakteuren. Die Redaktion habe über Jahrzehnte mit kritischem Blick die Arbeit von Rat und Verwaltung begleitet und die politischen wie gesellschaftlichen Diskussionen in Ahlen abgebildet. „Mit dem Ohr an der Bevölkerung haben Sie zur Meinungsbildung beigetragen“, dankte Berger den Redakteuren, die ab März ihre Arbeit in verschiedenen „Glocke“-Redaktionen fortsetzen werden.
Schon in der letzten Ratssitzung fand Berger Worte des Bedauerns über den publizistischen Verlust für Ahlen. Anders als andere Stimmen meinten, teile er nicht die Auffassung, dass die klassischen Medien heute überflüssig seien. „Wir brauchen nicht weniger, sondern mehr guten Journalismus.“ Der berufliche Abschied von Ahlen falle schwer, räumte Maria Kessing vor den Mitgliedern des Rates ein. „Andere haben das entschieden.“ Die Redaktion habe immer gerne über „die spannende Stadt berichtet.“ Habe man dabei mal jemandem fester auf die Füße getreten, „möchte ich mich dafür entschuldigen.“ An die Rats- und Verwaltungsleute gerichtet appellierte Kessing mit dem Propheten Jeremia „Suchet der Stadt Bestes“, um mit einem „Glück Auf, Ahlen“ zu schließen.