Energie muss günstiger werden: Verbraucherzentrale NRW startet Aktionswochen" Energiekosten steigen- Das ist jetzt zu tun!"

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Ob Strom, Erdgas, Heizöl oder Benzin – alle Energieträger sind in den vergangenen Monaten deutlich teurer geworden. Erhöhte Abschlagszahlungen, Belieferungsstopps durch einige Energieversorger und hohe Ersatz- und Grundversorgungstarife für Neukund:innen treffen auch die Menschen im Kreis Warendorf hart.

„Viele Betroffene kommen mit ihren Problemen zu uns“, erzählt Daniela Kreickmann, Energierechtsberaterin in Ahlen. „Die Menschen sind plötzlich mit sehr viel höheren Energiekosten konfrontiert und fühlen sich der Situation hilflos ausgeliefert.“

In den Aktionswochen „Energiekosten steigen – Das ist jetzt zu tun!“ bietet die Verbraucherzentrale NRW vom 21. Februar bis 4. März praktische Hilfestellung und Informationen in Form von Online-Vorträgen zu den Themen „Vorzeitige Kündigung von Strom- und Gasverträgen inklusive Anbieterwechsel“, „Strom- und Heizkosten sparen“, „Heizungswechsel & energetische Dämmmaßnahmen“ an. Weiterführende Informationen und die Möglichkeit, sich für die Online-Vorträge anzumelden bietet die Verbraucherzentrale NRW unter www.verbraucherzentrale.nrw/energiepreise

Energie muss günstiger werden
Zum Auftakt der Aktion unterstreicht Spittler, Beratungsstellenleiterin in Ahlen: „Wir fordern Politik und Sozialbehörden auf, Energiekosten für private Haushalte dauerhaft bezahlbar zu machen und einkommensärmere Haushalte kurzfristig durch gezielte Maßnahmen zu entlasten.“ Denn die Energiekostenbelastung betrifft alle Haushalte. Eine Familie muss in einem Jahr aktuell durchschnittlich ca. 1.120 Euro mehr für Energie aufwenden als noch im Jahr 2021. Strom ist damit so teuer wie nie und muss wieder günstiger werden. Die Abschaffung der EEG-Umlage sollte aus Sicht der Verbraucherzentrale NRW so schnell wie möglich umgesetzt werden. Ebenso sollten weitere Maßnahmen wie die Absenkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß erfolgen. „Ein niedriger Strompreis trägt indirekt auch zur Energiewende bei, da er den Umstieg auf effiziente Heizungstechnologien wie die Wärmepumpe für  Verbraucher:innen wirtschaftlich attraktiver macht“, so Hubertus Pieper, Energieberater der Verbraucherzentrale in Ahlen. Zudem sollten die Haushalte über ein so genanntes Klimageld einen Teil des über den CO2-Preis gezahlten Geldes zurückerstattet bekommen. Das Klimageld würde durch die pauschale Rückerstattung besonders einkommensärmere Haushalte entlasten.

Denn Haushalte mit weniger Einkommen trifft die Energiepreiskrise besonders hart. Strombudgets sollten deshalb absehbar in den Regelsätzen bei Leistungen im Rahmen von HartzIV angepasst werden. Erhöhte Heizkosten der Empfänger:innen im kreis Warendorf sollten bei Leistungen im Rahmen von HartzIV aus Sicht der Verbraucherschützer individuell und wohlwollender geprüft und bewilligt werden. Die Verhängung von Stromund Gassperren bedarf zudem in der gegenwärtigen Situation einer besonders hohen Sensibilität. Versorger sollten zunächst mildere Maßnahmen prüfen und das Sozialamt Betroffene, die keine Sozialleistungen beziehen, in Notfällen verstärkt mit Darlehen oder Zuschüssen unterstützen, um Energiesperren zu vermeiden.

Energetische Gebäudemodernisierung sozialverträglich gestalten
Von betroffenen Ratsuchenden in den Energiearmutsberatungen der Verbraucherzentralen nutzt über die Hälfte der Betroffenen Durchlauferhitzer oder Boiler für die Warmwasseraufbereitung Jeder Zehnte heizt mit Strom, in der Regel mit Nachtstromspeicherheizungen und entsprechender elektrischer Warmwasseraufbereitung. Sind die bewohnten Immobilien in einem energetisch schlechten Zustand, ist die Beheizung daher besonders teuer. Es ist daher maßgeblich, energieeffiziente Gebäude mit den schlechtesten Energieeffizienzklassen bei der Modernisierung vorzuziehen. Dies entlastet einkommensärmere Haushalte und wendet langfristig Energiearmut ab.

Weiterführende Informationen:
Weitere Infos zum Thema und die Möglichkeit, sich für die Online-Vorträge anzumelden: www.verbraucherzentrale.nrw/hohe-energiepreise-tipps-und-hilfe
Forderungspapier der Verbraucherzentrale NRW: „Energiekosten steigen – das ist jetzt zu tun!“: www.verbraucherzentrale.nrw/sites/default/files/2022-02/energiepreiskrise_forderungspapier
Für weitere Informationen:
Beratungsstelle Ahlen 1. Etage Rathaus, Westenmauer 10 ,59227 Ahlen, Tel.: 02382 9613101
ahlen@verbraucherzentrale.nrw

Termine Aktionswochen „Energiekosten steigen – Das ist jetzt zu tun!“ 

  • Di 01.03.2022 12:30 Uhr Vorzeitige Kündigung, Neukundentarife & Anbieterwechsel | Online-Seminar
  • Mi.02.03.2022 18:00 Uhr Heizungstausch und energetische Dämmmaßnahmen I Online Seminar
  • Mi 02.03.2022 18:00 Uhr Energie X-Press "10 Tipps zum Energiesparen" | Online-Seminar
  • Do 03.03.2022 18:00 Uhr: Strom- und Heizkosten sparen I Online Seminar
  • Mi 09.03.2022 19:00 Uhr Einfach verstehen- die Energierechnung I Online Vortrag mit VHS Beckum-Wadersloh, Anmeldung über www.vhs-beckum-wadersloh.de/programm/mensch-und-natur/kurs/Energieabrechnung+verstehen
  • Mi 30.03.2022 19 Uhr Einfach verstehen- die Energierechnung I Präsenz - Vortrag im alten Ratssaal der VHS Ahlen Drensteinfurt Sendenhorst, Anmeldung über www.vhs-ahlen.de

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