Erinnerung an eine mutige Bürgerin

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Seit August 2021 trägt Ahlens zweite Gesamtschule den Namen Therese-Münsterteicher-Schule. Benannt ist sie nach einer mutigen Ahlener Bürgerin, die selbstlos in freundschaftlicher Verbundenheit eine jüdische Familie während des Dritten Reiches unterstützte und die jüdischen Frauen Maria und Ingeborg Carsch aus Essen von Juni 1943 bis September 1944 vor den Nazis versteckte.

In Anlehnung an ein Zitat des Ahlener Ehrenbürgers Imo Moszkowicz stiftete Bürgermeister Dr. Alexander Berger auf dem Festakt zur Benennung der Schule einen Baum, der im Herbst neben der Schule gepflanzt worden war. Ein Schild gibt jetzt das Zitat wieder, mit dem Moszkowicz seine Verehrung für die mutige Haltung Münsterteichers während der NS-Diktatur zum Ausdruck brachte: „Diese große stattliche Frau war der personifizierte Widerstand gegen die Nazis. Für die Gerechten dieser Welt werden in Israel, in der Allee der Gerechten, Bäume gepflanzt; Tante Threschen verdient einen ganzen Wald.“

Zwar könne in Ahlen kein ganzer Wald zu ihrem Andenken gepflanzt werden, sagt Bürgermeister Berger. „Aber ein stattlicher Baum soll es sein, der die Erinnerung an das furchtlose Handeln Münsterteichers bewahrt.“ Schulleiterin Elisabeth Beier dankte für das Geschenk und versicherte, dass die Schülerinnen und Schüler sich künftig um die Pflege des Baumes kümmern werden. Ausgesucht hat Ahlens Grünflächenleiter Jörg Pieconkowski für den besonderen Zweck einen Amber-Baum. „Der kann bis zu 20 Meter groß werden, spendet viel Schatten und kommt auch mit trockenen Sommern gut klar.“ Die von Hildegard Offele-Aden verfasst Biografie „Therese Münsterteicher – Die Geschichte einer mutigen Frau“ ist im Ahlener Anno-Verlag erschienen und im örtlichen Buchhandel erhältlich.  

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