Erntebilanz fällt moderat aus
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Diese und weitere Fragen kamen in einem Gespräch auf dem Hof von Landwirt Christian Leyer auf den Tisch. Bürgermeister Dr. Alexander Berger und Bernd Döding, Leiter der Ahlener Umweltbetriebe, die drei Ahlener Ortslandwirte Ralf Storkamp (Ahlen), Ulrich Averberg (Vorhelm), Hubert Steinhoff (Dolberg) sowie der Gastgeber tauschten sich über die Folgen aus, die dieser außergewöhnliche Sommer hatte.
Entgegen der teils dramatischen Situation in anderen Teilen der Bundesrepublik kann die Erntebilanz, insgesamt betrachtet, in Ahlen trotz Trockenheit noch immer als moderat bewertet werden. Es sei zwar weniger Ertrag zu verzeichnen, dafür sei aber die Qualität besser. Und damit auch die Aussicht auf höhere Preise auf dem Markt, stellten die Landwirte übereinstimmend fest.
Die zweite Feststellung: Trotz Trockenperiode, die es in dieser Länge schon lange nicht mehr gegeben habe, verstehen sich die Landwirte in Ahlen nicht als Bittsteller bei Bund und Land. Bei der auch in Ahlen spezialisierten Landwirtschaft gebe es im Moment aber keinen, ob nun im Voll- oder im Nebenerwerb bewirtschafteten Betrieb, der erkennbar durch die lang anhaltende Trockenheit in seiner Existenz gefährdet sei. Gleichwohl hätten Inhaber einzelner Betriebe durchaus Sorgenfalten auf der Stirn. So ist Christian Leyer als Milchviehhalter wegen der knappen Grundfutterversorgung (Gras & Silomais) schon ein wenig angespannt. Außerdem hatten die Kühe bei den Temperaturen der letzten Wochen auch einen enormen Hitzestress. Hinzu kommt: Landwirt Leyer sichert die Futterversorgung überwiegend durch Anbau auf den eigenen Flächen. Wenn bei durchschnittlich sechs Grasschnitten im Jahr Einbußen erfolgen, dann muss man zur Sicherung der Grundfutterversorgung zukaufen oder Tiere verkaufen. Christian Leyer hofft auf einen guten letzten Schnitt im Herbst. Wie sich die Futterpreise für die Tierhalter im Frühjahr 2019 darstellen, könne man derzeit nicht einschätzen.
Die Trockenheit habe ebenso dazu geführt, dass die Wasserversorgung durch die Brunnen an ihre Grenzen kam. Der zusätzliche Hitzedurst der Tiere verschärfte das Wasserproblem zusätzlich. Für die Zukunft müsse die Frage beantwortet werden, ob über eine Bewässerung der Grünflächen nachgedacht werden muss, was Auswirkungen auf Grundwassermenge und -qualität haben könnte. Vereinbart wurde zwischen Landwirten und Stadtverwaltung, in einer der nächsten Sitzungen des Bauerschaftsbeirates weitere Möglichkeiten zur Sicherung der Löschwasserversorgung zu beraten und auch die Anschlussmöglichkeiten an das öffentliche Wasserversorgungsnetz im Außenbereich auf die Tagesordnung zu setzen. Dies seien Zukunftsthemen, die vor Ort in den nächsten Jahren gelöst bzw. bei anstehenden Maßnahmen berücksichtigt werden müssten.