Erste Sojabohnen geerntet, frei von Gentechnik und gut für Gülleabbau
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Für Hubert Steltig ist das absolutes Neuland. Der Ahlener Landwirt probiert zum ersten Mal eine Soja-Saat. Die wurde am Montag mit Hilfe des Landmaschinenherstellers Claas zwischen der nördlichen Stadtgrenze und dem Wasserturm geerntet.
Für Hubert Steltig ist das absolutes Neuland. Der Ahlener Landwirt probiert zum ersten Mal eine Soja-Saat. Die wurde am Montag mit Hilfe des Landmaschinenherstellers Claas zwischen der nördlichen Stadtgrenze und dem Wasserturm geerntet.
„Von meinem Kollegen Benedikt Sprenker habe ich den Tipp bekommen“, sagt der innovationsfreudige Landwirt. Denn diese Pflanze hat hier bislang noch kaum einer versucht. „Dabei hat sie unbestreitbare Vorteile“, zeigt Dirk Steltig. Der Pflanzenberater der Raiffeisen-Warendorf ist mit dem Landwirt nur ganz entfernt verwandt, schwärmt von den Vorzügen des Eiweiß produzierenden Gewächses. „Sie ist sehr genügsam, braucht keinen Dünger und ist für den Gülleabbau in den Böden damit sehr gut geeignet“, so der Fachmann.
Für Landwirte wie Hubert Steltig geht das im Erfolgsfall mit einer erheblichen Arbeitserleichterung einher. Denn es sind außer der Aussaat und der Ernte fast keine weiteren Maßnahmen nötig. Es ist eine alte Soja-Sorte mit Namen „Merlin“, die hier geerntet wird. Für Pflanzberater Steltig eine geeignete Pflanze, um gegen die oft gentechnisch manipulierten Produkte aus Amerika als Alternative zu dienen. Sie ist als Viehfutter gedacht und ist eine für Brachflächen anerkannte Saat. „Dabei hat sie viel Eiweiß“, fügt der RCG-Mann an.
Bei allen Vorteilen für den Produzenten ist allerdings für die Ernte spezielles Gerät nötig. „Da hilft uns Claas, die haben extra für die Sojaernte ein spezielles Schneidwerk entwickelt“, sagt der Landwirt. Denn da die Sojapflanze ganz knapp über dem Boden geschnitten wird, ist eine besondere Technik von Nöten. „Die sorgt dafür, dass das Mähwerk genau der Bodenform folgen kann und sich nicht eingräbt“, erklärt der Pflanzenfachmann. Er hofft mit Namensvetter Steltig auf eine Ernte von rund 500 Tonnen im kommenden Jahr. Mit eine paar Zukäufen würde sich dann ein Anbau der Wärme und Sonne liebenden Pflanze hier wirklich lohnen.
„Wer weiß: Was da raus kommt, ist ja mal was ganz Neues und das ist sehr spannend für mich“, freut sich Hubert Steltig auf die Auswertung, was sein fünf Hektar großer Versuchsacker so hergibt. Wenn es klappt, wäre es eine schöne Bereicherung der hiesigen Nutzpflanzen – und eben dank der geringen Pflege ein Gewinn für die Landwirtschaft.
Autor Peter Schniederjürgen