Es hat einfach alles gepasst

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Foto: Der Einsatz hat sich gelohnt: Nach seinem Praktikum während der Handwerkerwoche kann Seref Savas seinen Ausbildungsvertrag unterschreiben (v.l. Rafael Nedeliov, Seref Savas, Rolf Brückner und Monika Richter)
Wenige Wochen vor Beginn des Ausbildungsjahres und noch immer keinen Ausbildungsplatz in der Tasche? Für die meisten Jugendlichen und ihre Eltern ist das sicher ein Albtraum. Nicht so für Seref Savas. Zielstrebig hat er seinen Wunsch, Maler zu werden, verfolgt und nicht aufgegeben.

Der Einsatz hat sich gelohnt: Jetzt konnte der 17-Jährige seinen Ausbildungsvertrag beim Ahlener Malerbetrieb Rolf Brückner GmbH & Co. KG unterschreiben.

Wenn Seref fröhlich ist, dann reicht sein Lächeln über das ganze Gesicht. Wer den jungen Mann trifft, dem kommt das Strahlen jetzt oft entgegen. Seref Savas hat allen Grund zur Freude: Kurz vor der Schulabschlussfeier hat er endlich den ersehnten Ausbildungsplatz erhalten. Dabei sah alles bis vor wenigen Tagen noch ganz anders aus. Denn trotz seiner Bemühungen hatte der Zehntklässler der Geschwister-Scholl-Schule in Ahlen noch immer keine Lehrstelle in Aussicht. Dabei war dem Schüler schon früh klar, dass er ein Handwerk erlernen möchte. „Den ganzen Tag im Büro zu sitzen, das liegt mir nicht“, erzählt er. „Ich beschäftige mich gerne mit handwerklichen Sachen, repariere und tüftle. Außerdem habe ich ganz gute Schulnoten in Kunst“, so Seref. Ein bisschen läge das Handwerk wohl auch in der Familie. Serefs Vater ist Industrielackierer, sein Bruder Anlagenmechaniker für Sanitär,- Heizungs-, und Klimatechnik.

In der Schule lernte der 17-Jährige die Berufsberaterin der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, Monika Richter, kennen. Mit ihr besprach er, wie es nach der Schule weitergehen könnte. „Seref hat dann in unterschiedliche Berufsfelder hineingeschnuppert und Praktika in Betrieben absolviert“. Aus Sicht der Expertin ist das ganz wichtig für die Berufswahl. „Gerade vom Handwerk haben viele junge Menschen doch eine Vorstellung, die nicht unbedingt mit der Wirklichkeit übereinstimmt“, berichtet sie. „Ins Handwerk sind beispielsweise der Computer und moderne Technologien schon längst eingezogen. Und auch die Verdienstmöglichkeiten und Aufstiegschancen sind durchaus attraktiver als oft gedacht“, berichtet Monika Richter.

Weil das aber unter Schülern und Eltern nicht immer so bekannt ist, organisieren die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, das Jobcenter Kreis Warendorf, die Stadt Ahlen, die Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf und die Handwerkskammer Münster schon seit drei Jahren regelmäßig eine „Handwerkerwoche“. Das Konzept hat sich bewährt: Bis zu fünf Tage lang können sich Jugendliche bei Ahlener Handwerksbetrieben informieren und praktisch mitarbeiten. „So erleben die Schülerinnen und Schüler die Berufe ganz konkret. Viele stellen dann fest, dass ihnen handwerkliche Tätigkeiten sehr viel Spaß machen“, erläutert Monika Richter. „Außerdem ist das Praktikum häufig eine Brücke in die Ausbildung“, ergänzt sie. „Daher habe ich Seref ermuntert, an der Aktionswoche teilzunehmen“, erinnert sie sich.

Der junge Mann hat die Chance gleich genutzt und sich für die Handwerkerwoche angemeldet. Parallel dazu schrieb er fleißig mit viel Unterstützung der Schule weiter Bewerbungen, unter anderem auch an den Malerbetrieb Rolf Brückner GmbH in Ahlen. „Als Seref dann bei uns anrief, um im Rahmen der Handwerkerwoche ein Praktikum bei uns zu absolvieren, haben wir direkt zugesagt“, so Firmeninhaber Rolf Brückner. „Wir fanden seine schriftliche Bewerbung schon recht überzeugend. Dass er sich dann noch für die Handwerkerwoche bei uns gemeldet hat, machte einen sehr guten Eindruck auf uns“, berichtet Brückner. „Wir merkten: Seref möchte die Lehrstelle wirklich“, fügt Ausbilder Rafael Nedeliov hinzu. Als Seref sich beim Praktikum dann auch interessiert und handwerklich geschickt zeigte, war klar, dass der Betrieb den passenden Auszubildenden gefunden hatte. Einen Tag nach dem Praktikum gab es darum den ersehnten Ausbildungsvertrag für Seref. Hier hat einfach alles gepasst“, freut sich Berufsberaterin Monika Richter.

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