Experten für Radverkehr tagten in Ahlen
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Bürgermeister Dr. Alexander Berger begrüßte die Fachleute, die sich u.a. über den wirtschaftlichen Betrieb von Radstationen informierten.
„Unsere Städte profitieren enorm vom Engagement in der AGFS“, sprach Berger, der selbst Mitglied im Präsidium des Verbandes ist, im Namen aller Teilnehmer. Die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft eröffne Zugänge zu Informationen und Netzwerken, die ansonsten nicht möglich seien. Als gelungene Beispiele für die Öffentlichkeitsarbeit rund um den Radfahrverkehr stellte Ahlens Stadt- und Verkehrsplanerin Angelika Schöning das Programm für den Radverkehrstag vor, der am 5. Mai am Schöneberger Platz mit zahlreichen Aktionen stattfinden wird. Anerkennung fand im Kreise der Verkehrsfachleute ebenso der Kinospot, der im Ahlener Kino zurzeit für das Radverkehrskonzept PEDAHLEN wirbt.
Aus dem Verkehrsministerium in Düsseldorf nahmen Peter London und Martin Lohmann die Gelegenheit wahr, auf der Fachtagung Richtlinien zum Bau von Radschnellwegen vorzustellen. Viel Raum nahm u.a. die Diskussion ein, wie die häufig zu chaotischen Zuständen führenden „Hol- und Bringdienste“ im Schülerverkehr in den Griff zu bekommen sind. Für den AGFS-Vorstand dankte Christine Fuchs den Ahlener Gastgebern für ihre Gastfreundschaft. Die Stadt Ahlen habe sich mit der Umsetzung seines Radverkehrskonzeptes erfolgreich auf den Weg gemacht, nachhaltig den Komfort für Fahrradfahrer und Fußgänger in der Innenstadt zu verbessern, stellte die AGFS-Geschäftsführerin fest.
Hintergrund:
Mehr Lebens- & Bewegungsqualität in der Stadt
Generelles Ziel der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS) ist es, zukunftsfähige, belebte und wohnliche Städte zu gestalten. Städte in denen ihre Bewohner gerne leben und wo individuelle Bewegung in Alltag und Freizeit Spaß macht. Städte mit Lebens- & Bewegungsqualität zeichnen sich nicht allein durch eine hohe Erreichbarkeit und Zugänglichkeit für alle Verkehrsteilnehmer aus, sondern bieten insbesondere optimale Bedingungen für Nahmobilität, Nahversorgung und Naherholung.
Unter Nahmobilität versteht die AGFS nichtmotorisierte, individuelle Mobilität im räumlichen Nahbereich, vorzugsweise mit dem Fahrrad, zu Fuß, aber auch mit anderen Verkehrsmitteln (z. B. Inlinern, Kickboards, Skateboards u.a.) - eben "fahrradfreundlich und mehr...". 50 Prozent aller Autofahrten finden im Bereich der Kurzstrecke - also zwischen 0,1 und 5 km - statt. Hier sieht die AGFS den strategischen Ansatzpunkt für die Förderung des Fahrradverkehrs, d. h. für ein Umsteigen vom Auto auf das Fahrrad. Der übermäßige motorisierte Kurzstreckenverkehr ist das Kernproblem vieler Städte. Ein hoher Radverkehrsanteil entspannt die verkehrliche Situation und schafft darüber hinaus Freiräume für den Kfz-Verkehr, der für die Erreichbarkeit und wirtschaftliche Funktionsfähigkeit einer Stadt unabdingbar ist.
Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft verstehen sich also nicht nur als „fußgänger- und fahrradfreundlich", sondern darüber hinaus als Modellstädte für eine zukunftsfähige, ökologisch sinnvolle und stadtverträgliche Mobilität und unterstützen alle Maßnahmen, die die Städte als Lebensraum stärken - fahrradfreundlich und mehr. (aus dem AGFS-Leitbild)